Der Wendelstein ist einer der schönsten Aussichtsberge der bayerischen Alpen und eines der beliebtesten Ausflugsziele im Chiemgau für die ganze Familie. Der Besuch auf dem Wendelstein war eines der absoluten Highlights unseres Urlaubs in der Region Chiemsee-Alpenland. In diesem Beitrag verraten dir alles, was du für deinen Ausflug zum Wendelstein wissen musst: Wie kommst du am besten auf den Wendelstein? Welche Sehenswürdigkeiten gibt es auf dem Wendelstein zu entdecken? Welches sind die schönsten Wanderungen am Wendelstein?
Inhalt
Wo liegt der Wendelstein?
Der 1.838 Meter hohe Berg Wendelstein gehört zum Mangfallgebirge, dem östlichen Teil der Bayerischen Voralpen. Er liegt nur eine gute Stunde von München entfernt und gehört deshalb zu den beliebtesten Hausbergen der Münchner. Mit seinen Sendeanlagen und dem markanten Observatorium kannst du ihn leicht erkennen.

So kommst du am besten auf den Wendelstein
Wenn du nicht vom Tal aus auf den Wendelstein wandern möchtest, gibt es zwei Möglichkeiten, bequem auf den Wendelstein zu gelangen.
- Ab Brannenburg bringt dich die historische Wendelsteinzahnradbahn in rund 25 Minuten hinauf zur Bergstation kurz unterhalb des Gipfels.
- Ab Bayrischzell erreichst du mit der Wendelstein Seilbahn in nur 7 Minuten die Bergstation.
Weil wir unbedingt mit der nostalgischen Zahnradbahn auf den Wendelstein fahren wollten, haben wir die erste Variante gewählt.
Die Wendelsteinzahnradbahn
Die Wendelsteinbahn ist Deutschland älteste Hochgebirgsbahn. Die elektrisch betriebene Zahnradbahn wurde 1912 in Betrieb genommen. Als historische Sehenswürdigkeit steht sie heute unter Denkmalschutz.
Anreise nach Brannenburg & Parken
- Mit dem Auto: Von München aus gelangst du in rund einer Stunde zum Wendelstein. Über die A8 bis Autobahndreieck Inntal, Abfahrt auf die A93 bis zur Ausfahrt Brannenburg. Weiter Richtung Brannenburg und im Ort über die Sudelfeldstraße der Beschilderung zur Wendelsteinbahn folgen.
- Mit Bus und Bahn: Mit dem Zug München – Kufstein bis nach Brannenburg. Vom Bahnhof weiter mit dem Bus der Wendelstein-Ringlinie zur Haltestelle Zahnradbahn Talbahnhof. Oder zu Fuß in 30 Minuten vom Bahnhof Brannenburg zum Talbahnhof der Zahnradbahn.
An der Talstation der Wendelsteinbahn gibt es einen großen Parkplatz, auf dem du kostenlos parken kannst. Adresse fürs Navi: Sudelfeldstr. 106 in Brannenburg
Fahrt mit der Zahnradbahn auf den Wendelstein
Die Fahrt mit der leuchtend gelben Zahnradbahn vom Talbahnhof Brannenburg im Inntal auf den Wendelstein ist ein echtes Erlebnis. Auf ihrer abenteuerlichen Fahrstrecke überwindet die Wendelsteinbahn 1.217 Höhenmeter in rund 25 Minuten.
Unterwegs gibt es die Bedarfshaltestellen Aipl (980 m) und Mitteralm (1.200 m), an denen du aus- oder zusteigen kannst.
Fahrplan und Preise der Wendelsteinzahnradbahn
- Fahrplan (Winter): Bergfahrt ab Talbahnhof Brannenburg zwischen 9 – 14 Uhr stündlich, Talfahrt ab Bergstation bis 16 Uhr
- Betriebsruhe: vom 20. November bis 21. Dezember 2023
- Wendelstein Zahnradbahn Preise: einfache Fahrt Erwachsene 27 € – Familien 60 €, Berg- und Talfahrt Erwachsene 42 € – Familien 93 €
Weitere Informationen zur Zahnradbahn und auch alles Wissenswerte zur Wendelstein Seilbahn findest du auf der Website der Wendelsteinbahn.
Entdecke die Sehenswürdigkeiten auf dem Wendelstein
Auf dem Wendelstein kannst du einen ganzen Tag verbringen, so viele Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten gibt es hier oben. Du kannst den atemberaubenden Panoramablick genießen, im Wendelsteinhaus einkehren, einen Gottesdienst in der Wendelstein-Kirche besuchen oder sogar dort heiraten, in die Tiefen der Wendelsteinhöhle hinunterklettern, eine Sternwarte besichtigen und viele kleine und größere Wanderungen machen.
1. Das Wendelsteinhaus

Das Wendelsteinhaus mit seinem Panoramarestaurant und der Sonnenterrasse liegt direkt neben der Bergstation der Zahnradbahn auf 1.724 Metern Höhe. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts rund 100 Höhenmeter unterhalb des Wendelsteingipfels erbaut.
- Öffnungszeiten: täglich und ganzjährig
- leider keine Übernachtung möglich
2. Die Wendelstein-Kirche
Die Kirche am Wendelstein ist das wohl bekannteste Wahrzeichen des Wendelsteins.1889 wurde der Grundstein für Deutschlands höchstgelegene Kirche gelegt.
Von Mai bis Oktober finden in der Kirche am Wendelstein jeden Sonntag um 11.00 Uhr Bergmessen statt. Am letzten Sonntag im August wird das Patrozinium der Wendelsteinkirche gefeiert. Hier oben auf dem Wendelstein kannst du dich sogar kirchlich trauen lassen.
Bei unserem Besuch am Wendelstein liegt die Kirche im tiefsten Nebel und sieht absolut verwunschen aus.

3. Der Gacher Blick
Von der Aussichtskanzel Gacher Blick kannst man rund 200 Berge und Gebirgsketten entdecken. Der Ausblick reicht von der Kampenwand im Chiemgau über den Wilden Kaiser in Tirol bis hin zum Großglockner, dem Karwendel- und Wettersteingebirge und sogar zur Zugspitze.
Als wir aus der Zahnradbahn steigen sehen wir leider rein gar nichts, nicht einmal die Wendelstein-Kirche oder den Wendelsteingipfel über uns. Das atemberaubende Bergpanorama hüllt sich in dichte Wolken. Wie schade!
4. Der Wendelstein-Gipfel
Die letzten 100 Höhenmeter von der Bergstation zum Wendelstein-Gipfel auf 1.838 m kannst du auf dem gut befestigten Gipfelweg in rund 20 Minuten bewältigen. In Serpentinen und über Stufen geht es hinauf zum Gipfel, vorbei am Spielplatz mit der “Trojanischen Gams” und dem Gebäude des Bayerischen Rundfunks. Auf der Aussichtsplattform mit dem Gipfelkreuz angekommen, erwartet dich ein einzigartiges 360°-Panorama. Natürlich nur, wenn sich der Wendelstein nicht gerade – wie bei unserem Besuch – in dichte Wolken hüllt.
5. Die Sternwarte am Wendelstein
Ebenfalls auf der Aussichtsplattform am Gipfel steht die Sternwarte am Wendelstein mit ihrer markanten Kuppel. Du kannst sie aber nur bei einer Führung besichtigen.
- Führungen: jeden Freitag von Anfang Juni bis Ende September, 14 und 15 Uhr, Voranmeldung erforderlich
6. Die Wendelstein-Kapelle
Ganz oben auf dem Gipfel des Wendelsteins befindet sich die kleine Wendelinkapelle. Sie wurde im 18. Jahrhundert von einem Bauern aus Dankbarkeit errichtet.
7. Die Wendelsteinhöhle
Vom Wetter zum Glück völlig unabhängig können wir die Wendelsteinhöhle besichtigen. In der Höhle sind wir vom eisigen Wind geschützt, der heute über den Gipfel fegt. So kommen einem die 3 Grad Celsius, die es ganzjährig in der Höhle hat, gar nicht so kalt vor.
Deutschlands höchstgelegene Schauhöhle wurde 1864 entdeckt. Sie ist Teil eines riesigen Höhlensystems, das den Gipfel des Wendelsteins durchzieht. Die Wendelsteinhöhle ist wirklich beeindruckend, aber teilweise auch klaustrophobisch eng.
- Öffnungszeiten: täglich von Mai bis November
- Eintritt: 2 € (die Münze gibst du selbst am Eingang zur Höhle in einen Automaten)
Unternimm eine der herrlichen Wanderungen am Wendelstein
Von leichten Rundwanderwegen für Familien bis hin zu anspruchsvollen Gebirgstouren findest du am Wendelstein Wanderungen für jeden Geschmack. Fünf Themenwege auf und um den Wendelstein wurden zu den sogenannten „Wendelstein Streifzügen“ zusammengefasst. Dazu gehören z.B. der Geologieweg und der Künstlerweg.
1. Panoramaweg / Geologie Rundweg am Wendelstein
Der 40-minütige Panoramaweg zweigt kurz unterhalb des Wendelsteingipfels ab und führt über einen Rastplatz am Ostgipfel zurück zur Bergstation.
Der Panoramaweg ist zugleich auch der Themenweg “Geologie” am Wendelstein. An 8 Erlebnisstationen entlang des Rundweges lernst du mehr über die Entstehung der Alpen und der Wendelstein-Region.
2. Rundweg Wendelsteiner Almen
Der 1,5 h lange Rundweg führt auf der Südseite des Berges hinunter zu den Wendelsteiner Almen. Über die steile und steinige Zeller Scharte geht es wieder hinauf zur Bergstation.
3. Künstlerweg nach Brannenburg
Bei unserem Besuch am Wendelstein verwehrt uns leider das neblig-trübe Wetter die sonst so traumhafte Aussicht vom Wendelstein. So beschließen wir, die 1.300 Höhenmeter über den Künstlerweg nach Brannenburg abzusteigen. Auf dem Künstlerweg ins Tal gibt es 13 Kunstwerke und außergewöhnliche Rastplätze zu entdecken.
Steiler Abstieg vom Wendelstein

Direkt neben der Terrasse des Wendelsteinhauses führen Treppen bergab zum Start des Wanderwegs. Über die schroffe und sehr rutschige Zeller Scharte steigen wir die ersten Höhenmeter steil bergab. Wie schade, dass ich meine Wanderstöcke nicht dabeihabe. Die würden hier definitiv gute Dienste leisten. Ein kurzes Wegstück ist auch mit einem Seil gesichert, das wir aber nicht brauchen.
Unterwegs begegnet uns die Wendelstein-Zahnradbahn. Die Trasse der Bahn ist wirklich abenteuerlich in den Wendelstein verbaut.

Ein weiterer steiler und mühsamer Abstieg erwartet uns anschließend über die Reindlerscharte. Ab dem Sattel oberhalb der idyllisch gelegenen Reindleralm geht es bequem über einen breiten Forstweg bergab, vorbei an grasenden Kühen.
Wendelstein Einkehrtipp: Mitteralm

Inzwischen sind wir schon sehr hungrig und beschließen, einen Abstecher zur Mitteralm (1.200 m) zu machen. Schon bei der Bergfahrt haben wir diese idyllische Alm von der Wendelsteinbahn aus gesehen.
Wir verlassen also den Forstweg und wandern über schmale und sehr matschige Waldpfade durch ein verwunschenes Waldstück. Fast fühlen wir uns wie im heimischen Schwarzwald. Immer wieder müssen wir einen kleinen plätschernden Bach überqueren.
Als wir die Mitteralm erreichen, verziehen sich die dichten Wolken. Mit Sonnenstrahlen im Gesicht sitzen wir glücklich auf der Terrasse und genießen eine leckere Hüttenmahlzeit.

- Öffnungszeiten: ganzjährig, Mo + Di Ruhetag
- Auf der Hütte des Deutschen Alpenvereins kannst du auch übernachten.
Mit der Wendelsteinzahnradbahn zurück ins Tal
Plötzlich leert sich die Terrasse der Alm schlagartig und alle Gäste strömen zur Haltestelle der Zahnradbahn. Kurzentschlossen beschließen wir, uns die spannende Fahrt talwärts auch noch einmal bei schönem Wetter anzuschauen. So wird aus unserer geplanten Wanderung ins Tal nur eine Halbtagstour. Wenig später ruckeln wir bequem mit der Wendelstein-Zahnradbahn zurück nach Brannenburg und lassen die traumhafte Bergkulisse an uns vorüberziehen.
Unser Fazit zum Besuch am Wendelstein
Trotz neblig-kaltem Start hatten wir einen herrlichen Tag auf dem Wendelstein. Wir müssen unbedingt wiederkommen, um das atemberaubende Bergpanorama am Gacher Blick zu genießen. Zudem gibt es noch so viele Wanderungen am Wendelstein zu erkunden.
Lesetipp: Hier findest du den ausführlichen Erfahrungsbericht über unseren Urlaub in der Region Chiemsee-Alpenland mit den schönsten Chiemsee Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten.
Weitere Wendelstein Wanderberichte
Wir haben uns schon einmal Wanderinspiration für unseren nächsten Besuch am Wendelstein geholt. Falls du auch eine Wanderung am Wendelstein planst, haben wir dir hier ein paar lohnende Wanderberichte lieber Blogger-KollegInnen zusammengestellt:
- Biggi und Flo sind bei frostigen Temperaturen von der Wendelstein Seilbahn in Bayrischzell-Osterhofen zum Wendelsteingipfel aufgestiegen (1.030 Höhenmeter, 14,3 Kilometer).
- Auch Tina und Manfred haben den Aufstieg ab Osterhofen gemacht. In ihrem Beitrag siehst du den Wendelstein-Gipfel bei Sonnenschein.
- Gitta und Helmut haben den Wendelstein vom Wanderparkplatz am Unteren Sudelfeld erklommen (820 Höhenmeter, 10,6 Kilometer).
- Vom Unteren Sudelfeld kannst du auch auf den Nachbargipfel des Wendelstein steigen. Alexander nimmt dich mit zur Kaserwand und aufs Wildalpljoch.
Du bist selbst schon am Wendelstein gewandert und hast darüber berichtet? Dann lass es uns gerne wissen und wir verlinken deinen Wanderbericht hier.
Transparenz ist mir wichtig:
Dieser Beitrag ist im Rahmen einer Recherchereise entstanden, zu der ich von Chiemsee-Alpenland Tourismus eingeladen wurde. Wie immer vertrete ich meine eigene Meinung und empfehle dir nur das, was mich selbst begeistert.
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6 Kommentare
Hallo Susanne
Toller Bericht über Deine Wanderung zum Wendelstein. Kommt gleich auf meine To Do Liste fürs nächste Jahr,
Mike
Hallo Susanne,
richtig schöner Artikel! :-) Da werden einige Erinnerungen an meine Besuche auf dem Wendelstein wach. Besonders die Fotos von der Mitteralm sorgen bei mir gerade dafür, dass ich jetzt auch wieder dorthin will ;-) Das sieht nämlich sehr lecker aus und ich kenne die nur aus dem Vorbeifahren mit der Wendelsteinbahn.
Wenn Du mal wieder in der Nähe bist, hätte ich vielleicht noch den ein oder anderen Tipp für lohnende weitere Gipfel in der Umgebung des Wendelsteins: https://www.breitengrad66.de/2021/09/16/die-schoensten-berggipfel-zwischen-chiemsee-und-tirol/
Liebe Grüße
Thomas von breitengrad66.de
Das sieht nach einer richtig schönen Wanderung aus + toller Bericht. Werde ich mir auf jeden Fall merken, falls ich mal in der Gegend bin!
Dankeschön und viele Grüße, Isabell
Vielen Dank liebe Isabell! Der Wendelstein ist wirklich ein lohnendes Ausflugsziel.
Herzliche Grüße von Sanne
Eure Erfahrung mit der Wendelsteinzahnradbahn klingt ja wirklich einzigartig! Ich musste schmunzeln, als ich las, wie ihr euch für die nostalgische Fahrt entschieden habt – eine Wahl, die ich auch immer treffen würde.
Der Mix aus historischer Zahnradbahn und den Wanderungen am Wendelstein klingt wirklich nach einem vielseitigen Ausflug. Besonders spannend finde ich den Geologie-Rundweg – die Kombination aus Natur und Wissen macht solche Touren einfach unvergesslich.
Weißt du, ob es auch geführte Touren gibt, bei denen man noch mehr über die Entstehungsgeschichte erfährt? Solche Details machen die Erlebnisse oft noch intensiver, finde ich.