Die Urlaubsregion Hochschwarzwald bietet unzählige Aktivitäten für Naturliebhaber und Outdoorfans. Ob Genuss- und Erlebniswanderungen, Geocaches, Radtouren oder spannende Walderlebnispfade – im Schwarzwald wird die Natur zum Erlebnis für die ganze Familie. Und wer auf schaurige Sagen und mystische Orte wie dunkle Moorseen steht, ist hier genau richtig. Denn die gibt es im Schwarzwald zuhauf. Begleite uns zu einigen der schönsten Ausflugsziele im Hochschwarzwald.
Inhalt
Wo liegt der Hochschwarzwald?
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Urlaub direkt vor der Haustür macht man eigentlich viel zu selten, dabei ist der Schwarzwald ein echtes Paradies für Familien. In nur einer guten Stunde Fahrzeit von Stuttgart aus sind wir mitten in der Urlaubsregion Hochschwarzwald. Die berühmten Orte Titisee, Hinterzarten und Feldberg kennt jeder. Wir haben heute ein paar Geheimtipps für dich: die Schwarzwaldgemeinden Schonach, Schönwald, Furtwangen und St. Georgen.
- Schönwald ist der Geburtsort der Kuckucksuhr und bekannt für seine vielfältigen Wintersportaktivitäten.
- In Schonach ist die Erste Weltgrößte Kuckucksuhr zu finden, die ein beliebtes Ausflugsziel für Familien ist.
- Furtwangen ist einer der schneereichsten Orte Deutschlands und ein Paradies für Wintersportler.
Hier entspringt übrigens die Donau. - St. Georgen wird als “sonnige Bergstadt” bezeichnet und ist Sitz vieler bekannter Unternehmen.
Alle vier Gemeinden liegen an der Deutschen Uhrenstraße, die durch die Zentren der Schwarzwälder Uhrenherstellung führt.
Was erwartet dich in dieser Ferienregion im Hochschwarzwald?
Wenn du lauten Trubel und Action suchst, dann bist du hier falsch. In diesen Gemeinden im Hochschwarzwald ticken die Uhren langsamer, das wirst du schon gleich nach deiner Ankunft wohltuend spüren. Lass dich ein auf dieses Naturerlebnis und die Entschleunigung und fühle, wie der Stress von dir abfällt. Wandere in der frischen reinen Schwarzwaldluft und lass die Ruhe der dunklen Wälder und weiten Wiesen auf dich wirken.
Mit der Naturführerin unterwegs im Urlaubsland Hochschwarzwald
Wir treffen uns mit Naturführerin Ingrid Schyle an einem kleinen Weiher bei Schonach. Sie wird uns an diesem Tag einige der schönsten Ecken des Ferienlands Schwarzwald zeigen. Im Wasser des Weihers spiegeln sich die dunklen Tannen und wir lauschen der Sage vom Weihermann, der die unfolgsamen Kinder nachts in die Tiefen des Weihers ziehen soll. Schon hat uns der Schwarzwald in seinen Bann gezogen.
Tipp 1: Genuss- und Erlebniswanderung zum sagenumwobenen Naturschutzgebiet Hochmoor Blindensee
Unsere Wanderstrecke führt uns in der klaren und bereits herbstlich kalten Schwarzwaldluft über weite Wiesen. Wir gehen ein Stück unseres Weges auf dem bekannten Westweg, der auf rund 300 Kilometern von Pforzheim nach Basel führt. Der Westweg wurde 1900 als erster Fernwanderweg vom Schwarzwaldverein angelegt.
Unsere Naturführerin zeigt uns Wildkräuter wie die Bärwurz und erklärt ihre Verwendung. Mit lustigen Anekdoten über Schwarzwälder Originale wie den Felderer Karle und gruselige Sagen wie die von der Wolfshündin Senta begeistert sie uns für ihre Heimat.
An blühenden Bauerngärten und Schwarzwaldhöfen mit freilaufenden Hühnern vorbei wandern wir zu unserem ersten Ziel: dem sagenumwobenen Naturschutzgebiet Hochmoor Blindensee.
Das Naturschutzgebiet Hochmoor Blindensee
Der Blindensee ist ein perfektes Ziel für einen Ausflug mit Familie. Er ist eines der wenigen noch intakten wachsenden Hochmoore im Schwarzwald und eines der schönsten. Das Moor ist in den letzten 10.000 Jahren nur um ganze 8 bis 10 Meter gewachsen. Es ist ein gigantischer Kohlendioxid-Speicher. Das klimaschädliche Gas würde freigesetzt, wenn das Moor abstirbt.
Auf Vampirsuche im Hochmoor
Wir betreten einen breiten Holzsteg, der uns sicher durch das Hochmoor zum Blindensee bringt. Naturführerin Ingrid erzählt uns von geheimnisvollen Vampiren, die hier im Moor beheimatet sind. Um sie zu entdecken, brauchen wir allerdings die Lupen, die sie aus ihrem Rucksack zaubert. Es handelt sich um den winzig kleinen Sonnentau, der hier zuhauf auf den sauren Böden des Hochmoors gedeiht. Die Familie der Sonnentau-Gewächse ist mit ihren rund 200 verschiedenen Arten die zweitgrößte Gattung fleischfressender Pflanzen. Ohne unsere Naturführerin wären wir sicher achtlos an diesem kleinen „Vampir“ vorbeigegangen.
Berauschende Beeren
Links und rechts des Holzstegs wachsen verschiedene Beerensträucher: Heidelbeeren, Preiselbeeren und Rauschbeeren. Letztere heißen angeblich so, weil Kühe nach dem übermäßigen Genuss der Beeren in einen rauschähnlichen Zustand verfallen.
Die Pflanzen, die in den Hochmooren überleben können, sind sehr genügsam. Sie müssen auf dem sauren Boden gedeihen und sind von den Nährstoffen des Grundwassers abgetrennt. Das Hochmoor ist ein sehr fragiles Ökosystem und steht deshalb unter Naturschutz.
Der verwunschene Blindensee mitten im Hochmoor
Der Bohlensteg führt uns weiter durch das Hochmoor und plötzlich stehen wir auf einem Beobachtungssteg vor dem sagenumwobenen Blindensee. An diesem windstillen Tag spiegelt sich der dunkle Wald im spiegelglatten See. Eine Oase der Ruhe!
Spirken, eine aufrechte Version der Moorkiefer, umrahmen den See und spiegeln sich im tiefschwarzen Wasser. Fische gibt es im Blindensee übrigens keine, da sein Wasser wie bei allen Moorseen viel zu sauer für sie ist. Der fast kreisrunde Blindensee hat weder einen Zu- noch einen Ablauf, wie es typisch für alle Moorseen ist.
Ein paar Schritte weiter entdecken wir das umstrittene Windrad, das sich seit einigen Jahren in der Nähe des Naturschutzgebiets dreht. Naturschützern ist es ein Dorn im Auge, sie sind der Ansicht, dass es die Idylle des Sees stört. Für Besucher hingegen ist es ein sehr fotogenes Detail, da sich das Windrad im See spiegelt.
Woher kommt der Name Blindensee?
Der See heißt nicht wegen seines tiefschwarzen Wassers so, sondern weil ein blinder Bauer auf dem Hofgut “Blindenhof” in der Nähe lebte.
Schaurige Sagen ranken sich um den Blindensee
- Der Bauer mit dem Ochsengespann
Im Mittelalter dachte man, alle Gewässer der Erde seien unterirdisch miteinander verbunden. So soll der Sage nach ein Bauer samt Ochsengespann ins Hochmoor gefahren und betrunken eingeschlafen sein. Er versank mit seinem Karren im Moor und soll Tage später bei Kehl am Rhein wieder aufgetaucht sein. - Die Kuh im Blindensee
Nach einer anderen Sage soll eine im Blindensee ertrunkene Kuh Wochen später in der Donau wieder aufgetaucht sein.
Genusswandern mit herzhaftem Speckvesper mitten im Wald
Vom Blindensee aus wandern wir weiter und entdecken wie eine Fata Morgana ein Zelt und eine gedeckte Tafel mit Schwarzwälder Spezialitäten mitten im Wald. So eine Genusswanderung hat was: wir genießen leckeren Schwarzwälder Schinken und frischgebackenes Bauernbrot, verschiedene Kräuteraufstriche und würzigen Käse.
Zum Nachtisch gibt es einen riesigen Hefezopf, die Spezialität einer einheimischen Bäckerei, und heißen Kaffee. Da bleiben keine Wünsche offen, außer, dass es vielleicht etwas wärmer sein könnte. Wir sind die herbstlichen Temperaturen noch nicht gewohnt und frieren ziemlich, sobald wir uns nicht bewegen.
Warum heißt der Schwarzwald denn eigentlich Schwarzwald?
Woher stammt eigentlich der Name Schwarzwald? Von den Römern, die die dunklen Nadelwälder dieser Region „Silva Nigra“ nannten – den schwarzen Wald. Der wilde und undurchdringliche Schwarzwald muss zu jener Zeit wohl furchteinflößend und gefährlich gewesen sein.
Nachhaltigkeit ist nicht erst heute im Trend
Wusstest du, dass der heute in Mode gekommene Begriff der Nachhaltigkeit seinen Ursprung in der Holzwirtschaft hat?
Hans Carl von Carlowitz gilt bereits 1713 als Begründer des Nachhaltigkeits-Prinzips:
Man darf nur so viel Holz fällen, wie in einem Jahr durch Aufforstung und Aussaat wieder nachwachsen kann, um den Wald zu erhalten.
Große Teile des Schwarzwalds wurden damals abgeholzt und als Acker- und Nutzflächen genutzt. Um die vollständige Abholzung zu verhindern, musste schnellstmöglich wieder aufgeforstet werden. Der heutige Schwarzwald ist deshalb ein Kulturwald aus vorwiegend schnell wachsenden Fichten. Und das Prinzip der Nachhaltigkeit wird zu seinem Erhalt beachtet.
Tipp 2: Den Schwarzwald hautnah erleben auf spannenden Walderlebnispfaden
Am Nachmittag machen wir uns auf dem Weg, um zwei Walderlebnispfade zu erkunden.
Mystische Steine im Schonacher Schalensteinpfad
In Schonach gibt es eine besonders große Anzahl verschiedener Schalen- und Näpfchensteine. Bis heute ist nicht ganz geklärt, wie diese Naturdenkmäler entstanden sind. Wurden die schalenartigen Vertiefungen der Steine von der Natur geschaffen oder wurden die Steine von Menschenhand ausgehöhlt?
Auf unserer Wanderung entlang des Schonacher Schalensteinpfads kommen wir an vielen dieser mystischen Steine vorbei. Sie tragen Namen wie Augenstein, Blutstein oder Blindenstein und lassen Raum für wilde Spekulationen über ihre frühgeschichtliche Verwendung.
Spaß und Lehrreiches nicht nur für Kinder im Naturerlebnispfad Schonach
Hansi Holzknecht begleitet uns auf unserer kleinen Wanderung durch den Naturerlebnispad Schonach. Hansi ist nicht etwa ein Naturführer, sondern das Maskottchen des Lehrpfads, ein kleiner Specht. Er informiert uns auf verschiedenen Hinweistafeln über die einzelnen Mitmachstationen.
Naturführerin Ingrid Schyle führt uns auf lustige und lehrreiche Weise durch den Naturerlebnispfad:
Wir erfahren bei einem Spiel, wie Eichhörnchen über den Winter kommen und erkennen an den Fressspuren, welches Tier einen Tannenzapfen angeknabbert hat. Wir können nach dieser Führung endlich Tannen und Fichten voneinander unterscheiden und lernen, wie man die Höhe von Bäumen mit einfachen Mitteln messen kann.
Unterwegs zaubert Ingrid Schyle Spiegelfliesen aus ihrem Rucksack und lässt uns dem Wald aus einer anderen Perspektive erleben. Wir sind begeistert – diesen Perspektivenwechsel musst du unbedingt selbst einmal ausprobieren!
Bei dieser Spielerei entdecken wir ein riesiges Baumhaus hoch oben in den Tannen. Da würden wir gerne mal übernachten, doch es ist leider in Privatbesitz. Was für ein großartiger Rückzugsort in den Wipfeln der Bäume.
Der Naturerlebnispfad vermittelt (nicht nur) Kindern, wie wichtig das Zusammenspiel aller Pflanzen und Tiere im Wald ist. Er lässt uns den Schwarzwald wirklich hautnah erleben und macht uns bewusst, wie wertvoll der Wald für uns als Ort der Entspannung ist.
Informationen rund um den Naturerlebnispfad
Der Pfad ist für Kinder ab dem Grundschulalter besonders gut geeignet. Es gibt ein Fragenheft zu den einzelnen Stationen, daher sollten die Kinder lesen können. Du kannst die Rätsel aber auch deinen Kindern vorlesen und gemeinsam lösen. Sind alle Fragen beantwortet, gibt es eine Urkunde als „Juniorförster“ und einen Pin mit Hansi Holzknecht zum Anstecken.
Selbstverständlich kann der Naturerlebnispfad Schonach auch auf eigene Faust erkundet werden. Das Begleitheft zum Download und alle weiteren Informationen zu diesem Pfad findest du hier.
Wenn du möchtest, kannst du auch die Familienwanderung auf dem Naturerlebnispfad mit dem Schalensteinpfad verbinden. Beide Pfade liegen direkt nebeneinander.
Auf dem nahegelegenen U(h)rwaldpfad gibt es lustige Kuckucksuhren zu entdecken. Mehr darüber erzählt dir Gabriela auf Reisen.
Tipp 2: Besuch der Heimatmuseen im Hochschwarzwald
Auch an regnerischen Tagen gibt es zahlreiche Aktivitäten in der Urlaubsregion Hochschwarzwald. Besuche doch eines der einzigartigen Schwarzwald Museen wie zum Beispiel das Deutsche Uhrenmuseum in Furtwangen oder das Heimatmuseum “Schwarzes Tor” in St. Georgen.
Dieses Heimatmuseum ist in einem original Bauernhaus von 1803 zu finden. Dort siehst du, wie die Kleinbauern zu der Zeit gewohnt und gearbeitet haben. Besonders beeindruckend finden wir die historischen Schwarzwälder Trachten im Trachtenzimmer: die roten und schwarzen Rosenhüte und die verzierte, bis zu fünf Kilogramm schwere Schäppel.
Übernachtungstipp in der allergikerfreundlichen Urlaubsregion
Als Allergikerin ist für mich nicht nur die reine Schwarzwaldluft ein wichtiger Aspekt. Wichtig ist auch die Allergikerfreundlichkeit von Unterkünften und Gastronomie am Urlaubsort.
Daher ist es gut zu wissen, dass die Region als erste Urlaubsregion bereits zweimal mit dem Siegel „Allergikerfreundliche Urlaubsregion“ der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) in Kooperation mit dem Deutschen Heilbäderverband ausgezeichnet wurde.
Mein Übernachtungstipp: Wir haben im Hotel Federwerk in St. Georgen* übernachtet.
Knapp 130 Jahre lang war die Firma Tobias Baeuerle einer der größten Uhrenhersteller St. Georgens. 2016 wurde aus dem historischen Industriegebäude das Hotel FederWERK mit dem Restaurant FeinWERK. Überall im Hotel finden sich charmante Bezüge zur Geschichte der Uhrenherstellung im Schwarzwald.
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Die besten Schwarzwald Tipps findest du hier auf dem Blog in unserer Kategorie Heimatliebe Schwarzwald:
- Die beliebtesten Schwarzwald Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele und unsere Insidertipps
- 6 der besten Outdoor-Aktivitäten im Schwarzwald
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6 Kommentare
[…] Travelsanne: Naturerlebnis für Familien und Erholung pur im Ferienland Schwarzwald […]
Das sieht super schön aus! Ich liebe diese Idylle und die Natur, so ganz ohne Menschenmassen… Ein toller Artikel!
Liebe Grüße
Ines
Vielen Dank liebe Ines!
Genauso geht es mir auch – ich bin ein totaler Naturfan.
Liebe Grüße von Sanne
Hej Sanne,
von der berauschenden Wirkung der Beeren und den fleischfressenden Pflanzen haben wir auch schon gehört, aber die Fata Morgana mit den Leckereien unterm Zelt beeindruckt uns doch am meisten beeindruckt. :)
Viele Grüße, Thomas und Silke.
PS: Guck mal auf den Link, vielleicht findest du auch noch einen neuen Genießerpfad im Schwarzwald für dich!?
Hallo Ihr Zwei,
unser Genuss mitten im Hochmoor hat mich auch total begeistert.
Auf Eurer Seite gibt’s ja noch unendlich viele tolle Touren für uns. Da werde ich gleich mal stöbern.
Danke für den Link.
Liebe Grüße von Sanne
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