Weitwanderung von Meran zum Gardasee: In 6 Etappen von Südtirol ins Trentino

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Unsere erste Weitwanderung hat uns so begeistert, dass wir dieses Jahr mit unseren Freunden in sechs Etappen von Meran zum Gardasee weitergewandert sind. Was wir auf unserer zweiten Wanderreise quer durch die Region Trentino-Südtirol erlebt haben, verraten wir dir heute. In unserem Erfahrungsbericht findest du neben der Wanderstrecke, unseren Restaurant- und Hoteltipps auch viele hilfreiche Infos zum Weitwandern.

Sehnsuchtsziel Gardasee

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Von Meran zum Gardasee – hört sich das nicht nach einer absoluten Sehnsuchtsroute an? Nicht von ungefähr gehört diese Weitwanderung zu den beliebtesten Touren von Eurohike Wanderreisen. Auch wir wollen diese herrliche Wanderreise machen, denn für uns ist sie die Fortsetzung unserer letztjährigen Südtirol Weitwanderung vom Reschensee nach Meran.

Raus aus der Komfortzone – rein ins Abenteuer!

Meine Studierenden ermutige ich immer, ihre Komfortzone zu verlassen, um über sich selbst hinauszuwachsen. Natürlich nehme ich mir diese Devise selbst ebenso zu Herzen. Deshalb wage ich mich auch dieses Jahr wieder raus aus meiner vertrauten Wohlfühlzone.

Nachdem wir unsere erste Weitwanderung im letzten Sommer so gut gemeistert haben, wollen wir dieses Jahr noch eine Schippe drauflegen: Unsere Fernwanderung von Meran an den Gardasee hat wesentlich anspruchsvollere Etappen mit viel mehr Höhenmetern. Und anstelle von 5 Tagen werden wir 6 Tage lang unterwegs sein. Ich bin sehr gespannt, wie wir diese Herausforderung meistern werden!

Die Weitwanderung von Meran zum Gardasee im Überblick

Auf individueller Wanderreise mit Eurohike

Eurohike organisiert seit 2004 naturnahe, nachhaltige und genussvolle Wanderreisen in ganz Europa. Unsere Weitwanderung an den Gardasee wird übrigens – wie viele andere Touren – auch zum Wandern mit Hund angeboten.

Die individuellen Wanderreisen von Eurohike sind in vier verschiedene Wanderniveaus unterteilt. Jeder findet also die passende Tour für sein Fitnesslevel:

1. Genusswandern
2. Wandern
3. Bergwandern
4. Trekking

In 6 Tagesetappen von Meran an den Gardasee

Unsere diesjährige Wanderreise von Meran zum Gardasee gehört zur Eurohike Kategorie 3 – Bergwandern. Sie ist laut Beschreibung geeignet für „bewegungsfreudige Aktivurlauber“ und ideal für Fortgeschrittene und Wanderer mit Erfahrung.

Die sechs Etappen der Wanderreise sind laut Reiseunterlagen zwischen 10 und 20 km lang. Für die Gehzeiten zwischen 3 und 6 Stunden, sowie für teils längere Anstiege ist eine gute Grundkondition erforderlich.

Unsere 6-tägige Wanderstrecke von Meran nach Riva del Garda

Hier findest du die Tagesetappen im Überblick:

Etappe	Start – Ziel	Wegstrecke	Dauer	Aufstieg	Abstieg
1	Meran – Nals	20 km	5-6 h	560 Hm	550 Hm
2	Nals – Kaltern	17 km	5-5,5 h	710 Hm	600 Hm
3	Kaltern – Coredo	17 km	4,5-5 h	200 Hm	700 Hm
4	Coredo – Molveno (mit Transfer)	15 km	4,5-5,5 h	700 Hm	400 Hm
5	Rundwanderung Brenta-Dolomiten	15 km	3-5 h	390 Hm	900 Hm
6	Molveno – Riva del Garda (mit Transfer)	10 km	3-4 h	400 Hm	800 Hm

Bei diesen Angaben handelt es sich um die jeweilige Basisstrecke ohne Verlängerungsoption oder Abkürzung. Unsere tatsächlich gelaufene Strecke findest du bei unserer Beschreibung der jeweiligen Tagesetappen.

Die individuelle Wanderreise „Meran-Gardasee“ mit 8 Tagen / 7 Nächten kannst du bei Eurohike Wanderreisen je nach Saison ab EUR 949,- pro Person inklusive Frühstück und Gepäcktransport buchen. Für Halbpension oder ein Einzelzimmer sowie den Rücktransport zum Start fallen Extrakosten an.

Die Vorteile einer Wanderreise mit Eurohike

• Bei allen Reisen übernimmt Eurohike die komplette Organisation und den Gepäcktransport fürs Wandern ohne Gepäck. Dein Gepäck steht bei der Ankunft am Tagesziel schon in der Unterkunft bereit.
• Die perfekt geplante Wanderstrecke verläuft jeden Tag auf sehr abwechslungsreichen Pfaden.
• Alle Unterkünfte auf der Weitwanderung sind gut ausgesucht und bereits für dich reserviert.
• In deinen umfangreichen Reiseunterlagen findest du die Hotelliste, ein Routenbuch mit Beschreibung und Karten zu allen Tagesetappen. Dazu gibt es Tipps für Einkehrmöglichkeiten, Busfahrpläne und die Eurohike-Gepäckanhänger.
• Nach der Weitwanderung bietet Eurohike einen bequemen Gästetransfer zurück zum Start an.

Du brauchst dich also um nichts zu kümmern und kannst unbeschwert deine Wanderreise genießen. Das hat uns beim letzten Mal so gut gefallen, dass wir dieses Jahr gleich wieder mit Eurohike auf Weitwanderung gehen.

Navigation auf unserer Weitwanderung

Eigentlich ist schon das Eurohike Routenbuch mit den sehr detaillierten Wegbeschreibungen und Wanderkarten völlig ausreichend für die Orientierung.

Zur exakten Navigation kannst du auch die Eurohike-Wander-App nutzen (kostenlos für iOS und Android). Die GPX-Tracks der Tagesetappen bekommst du nach der Buchung deiner Reise zugeschickt. Die Karten sind auch im Offline-Modus verfügbar.

Unser Freund Stefan hat sich die GPX-Tracks der Tagesetappen von Eurohike auf sein Wander-GPS-Gerät geladen und uns so navigiert.

Von Meran zum Gardasee: Der Erfahrungsbericht unserer Weitwanderung

Unsere Mehrtageswanderung in Zahlen

6 Etappen

105 Kilometer mit Komoot getrackte Wanderstrecke

23 Kilometer Tagesdurchschnitt insgesamt laut unserem Fitnesstracker

3.400 Höhenmeter Aufstieg

4.390 Höhenmeter Abstieg

Anreise nach Meran

Wie schon im letzten Jahr werden uns unsere Freunde Stefan und Tanja von der Schwäbischen Alb beim Weitwandern begleiten. Gemeinsam fahren wir über den Reschenpass ins Meraner Land und schwelgen in Erinnerungen an unsere letztjährige Wanderroute vom Reschensee nach Meran.

Von Meran aus wollen wir am Sonntagmorgen zu unserer zweiten Weitwanderung starten. Quasi als Fortsetzung unserer ersten Wanderreise wandern wir diesmal quer durch Südtirol und das Trentino zum Gardasee.

Abendessen auf Schloss Thurnstein

Zum Start unseres Südtirol Wanderurlaubs müssen wir unbedingt einem unserer liebsten Orte im Meraner Land einen Besuch abstatten: Hoch über Algund thront das romantische Schloss Thurnstein. Dort ergattern wir einen Tisch auf der Panoramaterrasse und genießen Südtiroler Spezialitäten und einen Liter des roten Hausweins vom Meraner Küchelberg.

Lesetipp: Noch mehr unserer Lieblingsorte in und um Meran findest du in unserem Beitrag zu den schönsten Meran Sehenswürdigkeiten.

Unser Hotel in Meran

Unsere Anreisenacht verbringen wir im 3-Sterne-Hotel Flora Hotel & Suites in Meran* (Link zu Booking.com). Das Hotel liegt recht zentral an der Passerpromenade und ist bei Nacht trotzdem sehr ruhig. Bis zur Altstadt mit den Laubengängen sind es nur wenige Schritte. Nach unserer Ankunft schwimmen wir gleich eine Runde im wunderschönen Außenpool.

Dann treffen wir unseren persönlichen Eurohike-Reisebetreuer im Hotel. Er übergibt uns die ausführlichen Reiseunterlagen und beantwortet unsere Fragen zur Wanderstrecke.

Am Abend stoßen wir mit einem Aperol Spritz im mediterranen Hotelgarten auf unseren gemeinsamen Wanderurlaub an.

Tipp fürs Langzeitparken in Meran: Im Parkhaus des nahegelegenen City Hotel Merano* (Link zu Booking.com) können wir unser Auto während unserer Wanderreise stehen lassen. Parkgebühr 10 €/Nacht.

Etappe 1 der Weitwanderung von Meran zum Gardasee: Von Meran nach Nals

Start unserer Mehrtageswanderung an den Gardasee

Voller Vorfreude aufs Wandern sind wir heute schon die ersten am üppigen Frühstücksbuffet des Hotels Flora. Weit vor 9 Uhr geben wir unsere Koffer – mit den grünen Eurohike-Kofferanhängern versehen – an der Rezeption ab. Die stellen sicher, dass unser Gepäck zur richtigen Zeit ins richtige Hotel transportiert wird.

Wie von unserem Eurohike-Guide empfohlen, nehmen wir zuerst den Bus, um nicht zu Fuß das Industriegebiet Merans durchqueren zu müssen. Buslinie 212 bringt uns ab dem Theaterplatz in rund 15 Minuten zum Startpunkt unserer Weitwanderung in Marling.

Tipp: Im Bus kannst du keine Fahrkarte erwerben, sondern nur am Fahrkartenautomaten im Bahnhof Meran. Wir haben die Tickets einfach am Vorabend kurz gelöst.

Auf dem Marlinger Waalweg nach Lana

Von Marling aus erwartet uns gleich ein erster steiler Anstieg, um auf den Marlinger Waalweg zu gelangen. Der verläuft in aussichtsreicher Höhenlage von Töll bis Oberlana und gehört zu den bekanntesten Waalwegen Südtirols. Du findest ihn auch in unserer Übersicht der schönsten Wanderungen mit Kindern im Meraner Land.

Ich liebe es einfach, auf Waalwegen immer am Wasser entlang durch Apfelplantagen und Weinberge zu wandern!

Bandiswaalweg mit Wasserfall

In Lana verlassen wir die Höhe und steigen in den Ort hinunter. Hier startet übrigens die Seilbahn aufs Vigiljoch, das zu unseren liebsten Wandergebieten im Meraner Land gehört. Hinter Lana geht es wieder bergauf, um auf den Brandiswaalweg zu gelangen.

Pünktlich zur Mittagszeit erreichen wir das mitten am Waalweg gelegene Restaurant Waalrast. Dort genießen wir Hirtenmaccheroni und Südtiroler Speckknödel. Unsere Weitwanderung von Meran zum Gardasee startet definitiv ganz nach meinem Geschmack!

Restaurant Waalrast: Brandiswaalweg 5, Lana, geöffnet von Mitte März – Anfang November, täglich 9-23 Uhr, Montag Ruhetag

Nach dem Mittagessen machen wir einen Abstecher zum Brandis Wasserfall. Er ist über die Terrasse des Restaurants Waalrast in knapp 10 Minuten zu erreichen. Wir genießen die kühlende Gischt des Wasserfalls, dann geht es zurück auf die Meraner Waalrunde.

Aufstieg in den Kastanienort Tisens

Bald danach folgt ein längerer Anstieg in den Kastanienort Tisens, bei dem uns schon etwas die nachmittägliche Hitze plagt. Leider haben alle Gaststätten des Ortes geschlossen, doch wir entdecken einen Campingplatz mit Freibad und Café. Dort setzten wir uns mitten unter die Badegäste und werden mit unserer vollen Wander-Ausrüstung wie Aliens angeschaut. Erfrischt wandern wir weiter in Richtung unseres Tagesziels Nals.

Abstieg auf dem Kuhweg nach Nals

Die Wanderstrecke führt uns anschließend durch ein herrlich schattiges Waldgebiet, vorbei am Erlebnisweg “Vorbichl”, einem vor allem für Familien spannenden Walderlebnispfad. Zum Abstieg Richtung Nals wählen wir die Option Kuhweg anstelle der Fahrstraße. Uns erwartet ein wirklich sehr steiler Abstieg über Felsen und Baumwurzeln. Ich finde den abenteuerlichen Weg klasse. Für die Kniegeschädigten unserer Wandertruppe ist er aber eine echte Herausforderung.

Bald erreichen wir Nals, ein idyllisch gelegenes Örtchen inmitten von Apfel- und Weingärten.

Etappe 1 im Überblick

Was für ein grandioser Start unserer Südtirol Fernwanderung: Das Meraner Land ist ein Fest für alle Sinne mit blühenden Gärten, Wein- und Obstplantagen, kühlen Waalwegen mit Panoramablicken und Südtiroler Spezialitäten.  

• Reine Wanderzeit: rund 4,5 h
• Strecke: knapp 20 km
• Höhenmeter: 560 Hm Aufstieg und 640 Hm Abstieg

Unsere Unterkunft in Nals

Unser 3-Sterne Hotel Traubenheim* (Link zu Booking.com) liegt etwas außerhalb von Nals, umrahmt von Weingärten und Obstplantagen. Die Zimmer des kleinen Hotels sind bezaubernd nostalgisch und der riesige Garten mit Pool ein Traum. Das kühle Nass ist nach unserer langen Wanderung so verlockend, dass wir nach einer kurzen Dusche gleich in den Pool hüpfen. Schwimmen mit Bergblick, das hat echt was!

Kulinarischer Tipp für Nals

Wir sind müde vom Wandern und bestellen uns einfach Pizza ins Hotel. Den Flyer des Lieferservices gibt es an der Hotelrezeption. Mit einer Flasche Hauswein setzen wir uns in den herrlichen Garten. Vom Hotel bekommen wir netterweise Porzellan und Besteck für unsere Pizza. So erleben wir einen sehr lustigen und rundum perfekten Abend.

Nach Einbruch der Dunkelheit leuchten plötzlich auf allen Berggipfeln ringsum die Herz-Jesu-Feuer auf. Wunderschön!

Etappe 2 der Wanderreise von Meran zum Gardasee: Von Nals nach Kaltern

Heute frühstücken wir gemütlich auf der Sonnenterrasse unseres Hotels Traubenheim. Dann brechen wir auf zu Etappe 2 unserer Weitwanderung, die uns über den Eppaner Höhenweg und den Burgenweg zum Kalterer See führen wird.

Auf dem Eppaner Höhenweg zur Burg Hocheppan

Von Nals aus wandern wir gleich steil bergauf zum Eppaner Höhenweg. Auf schattigen Waldwegen erreichen wir das Naturdenkmal Kastanienhain am Schlosspichl. In herrlicher Aussichtslage hoch über Andrian machen wir eine kleine Rast und bestaunen das atemberaubende Bergpanorama rings um uns herum. Die Felswände hinter uns werden immer schroffer, während uns das Etschtal zu Füßen liegt und gegenüber die Dolomiten zu sehen sind.

Nach Andrian steigen wir erneut steil hinauf zum Burgenweg. Unser nächstes Ziel ist die markante Ruine des Kreidenturms. Sein Name hat übrigens nichts mit Kreide zu tun, sondern stammt vom Wort „krayen“ ab, was schreien bedeutet. Der Kreidenturm war ein Wachturm für die gegenüberliegende Burg Hocheppan.

Von hier aus geht es nochmals ein kurzes schweißtreibendes Stück bergauf, bis wir die mittelalterliche Burganlage erreichen. In der romantischen Burgschenke Hocheppan können wir den leckeren Hirtenmaccheroni nicht widerstehen.

Burg Hocheppan ist wirklich ein herrlicher Ort! Wir würden am liebsten die Zeit anhalten und es wie die Katzen hier auf der Burg machen, die sich überall zum Mittagsschlaf zusammengerollt haben.

Burgschenke Hocheppan: bis Anfang November täglich 10-18 Uhr, Mittwoch Ruhetag

Tipp für Familien: Auf Burg Hocheppan kann man Bogenschießen. Es gibt einen Bogenparcours mit 3D Tieren, der durch den Wald rund um die Burg führt.

Auf dem Burgenweg von Hocheppan zur Burg Boymont

Das nächste Wegstück ist Abenteuer pur: Auf steilen Steigen und über wild in den Berg verbaute Leitern geht es bergauf und bergab. Immer wieder blitzt Burg Hochepppan auf dem gegenüberliegenden Berggipfel durch die Bäume. Als wir Burg Boymont erreichen, hat diese leider außerplanmäßig geschlossen und wir können die Anlage nur einmal umrunden.

Burg Boymont mit Burgschenke: geöffnet von April bis Anfang November, von Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr

Auf dem Weg nach St. Pauls kommen wir am fast unwirklich türkisfarbenen Putschwaner See vorbei. Leider ist der kein Badesee, sondern ein Wasserreservoir. Weiter geht es entlang des Naturdenkmals „Trockenrasengebiet Kreuzstein“ mit seinen seltenen Gräser- und Blumenarten.

Abkühlung in den Eppaner Eislöchern

In der nachmittäglichen Hitze scheint unser heutiges Etappenziel, der Kalterer See, noch in weiter Ferne. Wir wandern durch die Gemeinde St. Michael, bis plötzlich eine willkommene Abkühlung der besonderen Art auf unserem Weg liegt: die berühmten Eppaner Eislöcher.

Am Fuße des Gandberges, in einer 200 Meter langen und 50 Meter breiten Mulde, vollzieht sich ein einzigartiges Naturphänomen. Hier wird die Luft durch den Fels auf 0 bis 9 Grad Celsius abgekühlt. Dadurch sind manchmal sogar im Hochsommer Eiszapfen zu finden. Ein spannendes Erlebnis auch mit Kindern!

So erfrischt, schaffen wir den restlichen Weg zu unserem Hotel in Kaltern mit Leichtigkeit.  

Etappe 2 im Überblick

Gestern dachte ich noch, dass die erste Etappe unserer Weitwanderung nicht zu toppen ist. Doch nach dem heutigen Tag ist diese Etappe zu meinem Favoriten geworden: abenteuerliche Wanderpfade, herrliche Aussichten, märchenhafte Burgen und leckere Südtiroler Küche.

• Reine Wanderzeit: gute 4 h
• Strecke: rund 17 km
• Höhenmeter: 790 Hm Aufstieg und 570 Hm Abstieg

Unsere Unterkunft in Kaltern

Das Hotel Tannhof liegt nicht direkt im Zentrum von Kaltern, sondern ein paar Kilometer außerhalb im Ortsteil Oberplanitzing. Von der Sonnenterrasse bietet sich ein wunderschöner Ausblick auf die Berge und den Kalterer See.

Auch heute sind wir zu müde, um noch nach Kaltern zu fahren und ein Restaurant fürs Abendessen zu suchen. Leider kann auch unser freundlicher Kellner nicht wettmachen, dass es beim Essen im Hotel noch deutlich Luft nach oben gibt.

Etappe 3 der Mehrtageswanderung von Meran zum Gardasee: Von Kaltern nach Coredo

Unser wirklich gutes Frühstück auf der Sonnenterrasse des Tannhof versöhnt uns wieder, und so brechen wir gut gelaunt in der morgendlichen Kühle in Richtung Kaltern auf. Heute werden wir die Provinzgrenze zwischen Südtirol und dem Trentino überqueren – und spürbar auch die Sprachgrenze zwischen Deutsch und Italienisch.

Mit der Standseilbahn auf den Mendelpass

Die Mendelbahn, eine der steilsten Standseilbahnen Europas, bringt uns vom Ortsteil St. Anton (510 m) bequem hinauf auf den Mendelpass (1.363 m).

Gut zu wissen: In unserer Dokumentenmappe von Eurohike sind bereits die Bahntickets für die Mendelbahn enthalten.

Oben angekommen, verstecken sich die gegenüberliegenden Dolomiten leider im Dunst. Wir folgen heute dem mit einer weiß-gelben Margerite gekennzeichneten Wanderweg “Sentiero Margherita” durch das Nonstal (Val di Non).

Über den „Dria al Foss“-Waalweg nach Cavareno

Einen ersten kurzen Stopp machen wir an den idyllischen Seen Laghetti dei Masi di Ruffrè. Dann geht es auf einen weiteren unbekannten Waalweg: Der „Dria al Foss“-Waalweg verbindet die Ruffrè-Seen mit dem Dorf Cavareno. Der wunderschöne Pfad schlängelt sich nahezu eben durch einen schattigen Kiefern- und Buchenwald mit großen Erikasträuchern.

Auf einem Picknickplatz bei Cavareno verzehren wir heute zum ersten Mal ein herzhaftes Rucksackvesper. Unseren quasi ersten „echt italienischen“ Cappuccino genießen wir in der Bar Centrale im urigen Bergdorf Don.

Die einzigartige Pilgerstätte San Romedio

Die heutige Wanderstrecke führt weiter durch ein idyllisches grünes Flusstal, das nach und nach von immer steileren Felswänden eingerahmt wird.

Wie aus dem Nichts stehen wir vor plötzlich vor dem Santuario di San Romedio. Das mächtige Kloster liegt fernab menschlicher Siedlungen auf einer 99 m hohen Kalksteinfelsnadel in der San-Romedio-Schlucht. Es gehört zu den ältesten Wallfahrtsorten im Trentino und ist einer der beeindruckendsten Pilgerorte des gesamten Alpenraums.

Einzigartig an der Pilgerstätte San Romedio sind die übereinandergeschichteten Kirchen, die durch eine steile Treppe miteinander verbunden sind. Ganz oben treten wir durch ein Portal und stehen völlig unerwartet auf einem schwindelerregend hohen, spitz zulaufenden Balkon über dem Nichts. Dieses Kloster, von dem wir noch nie zuvor gehört hatten, ist wirklich atemberaubend!

Wie schön, dass es hier eine Klosterschänke gibt, auf deren schattiger Terrasse wir ein kühles Radler genießen. Das Kloster beherbergt auch einen Bären. Braunbär Bruno wurde aus Gefangenschaft befreit und darf hier seinen Lebensabend genießen. San Romedio war schon in der Vergangenheit immer ein Hort für in Gefangenschaft geborene Bären.

Wir hoffen sehr, dass dies unsere einzige Bärenbegegnung auf der Weitwanderung an den Gardasee bleibt!

Nach Coredo im Val di Non

Nach dem Kloster müssen wir noch einen steilen Anstieg bewältigen, bevor wir auf der Zielgeraden nach Coredo sind. Kurz vor dem Ort passieren wir zwei türkisfarbene Seen, den Coredo- und Tavon-See. Leider sind auch diese beiden Stauseen nicht zum Baden da, sondern wurden zu Bewässerungszwecken angelegt.

Das Dörfchen Coredo liegt im Herzen des Nonstales, in herrlicher Aussichtslage auf dem grünen Predaia-Hochplateau.

Etappe 3 in der Übersicht

Ein rundum herrlicher Wandertag! Das heutige Highlight ist natürlich unser Besuch im einzigartigen Kloster San Romedio, das uns mit seiner versteckten Pracht absolut sprachlos macht.

• Reine Wanderzeit: knapp 5 h
• Strecke: gute 23 km
• Höhenmeter: 420 Hm Aufstieg und 900 Hm Abstieg

Unsere Unterkunft in Coredo

Das Miraval Hotel in Coredo* (Link zu Booking.com) ist ein absoluter Traum. Von unserem riesigen Zimmer aus blicken wir auf die schroffen Gipfel der Brenta-Dolomiten. Perfekt für unsere müden Wanderknochen ist das hauseigene Spa Alpina des 4-Sterne-Hotels, das mit Whirlpool, Sauna, Schwimmbad und tollen Ruheräumen lockt.

Nach einem Blick auf die Menükarte buchen wir kurzfristig das Abendessen dazu. Wenig später schlemmen wir uns durch ein unglaubliches Vorspeisenbuffet und genießen dann ein wunderbares mehrgängiges Menü. Der perfekte Abschluss unseres 2. Wandertages!

Etappe 4 der Weitwanderung von Meran zum Gardasee: Von Coredo nach Molveno

Wie das Abendessen, so ist auch das Frühstücksbuffet ein absoluter Traum! Bestimmt zwei Kilo schwerer, machen wir uns auf dem Weg zum Eurohike-Kleinbus, der uns heute zum Ausgangspunkt von Etappe 4 bringt.  

Von Spormaggiore in den Naturpark Brenta-Dolomiten

Nach einem rund halbstündigen Transfer sind wir in Spormaggiore am Ende des Val di Non angelangt. Spormaggiore ist das Eingangstor zum Naturpark Adamello-Brenta, zu dem die Brenta-Dolomiten gehören.

Der Naturpark Adamello-Brenta und die Bären im Trentino
Der Naturpark mit seinen über 3.000 Meter hohen Gipfeln wurde 1967 eingerichtet. Der Schutz der letzten italienischen Alpen-Braunbären war einer der Hauptgründe für die Einrichtung des Parks. Im Rahmen des Projekts „Life Ursus“ wurden seit 1999 10 Jungbären aus Slowenien und Kroatien im Park freigelassen. Inzwischen leben mehr als 100 Braunbären im Trentino.

Auf den Spuren der Bären nach Cavedago

Heute sind wir auf den Spuren des Bären unterwegs, so will es zumindest unser Wanderweg, der Sentiero „Sulle trace dell’orso“. Immer wieder sehen wir Schilder mit Hinweisen zum richtigen Verhalten im Bärengebiet. Das kennen wir ja aus Kanada schon und sind recht entspannt. Zumindest ein Teil unserer Wandergruppe….

Auf gemütlichen Wegen wandern wir zunächst durch Obstplantagen. Nach einem recht langen Anstieg über Waldpfade und Forstwege erreichen wir bei über 30 Grad Celsius den Ort Cavedago. Von der kleinen gotischen Kirche San Tommaso bietet sich uns ein traumhafter Panoramablick über das Nonstal und die Brenta-Dolomiten.

Zur Madonna di Loreto in Andalo

Von dort aus führt unser Wanderweg steil bergauf. Als wir die Bar La Tana dell’Ermellino in Loc. Priori erblicken, machen wir auf der schattigen Terrasse eine ausgiebige Mittagspause. Hier verkoste ich meine allerersten Strangolapreti (auf Deutsch Priesterwürger). Diese langgezogenen Knödel sind ein uraltes Trentiner Gericht aus Spinat, Brennnessel und Weißbrot und werden in Salbeibutter geschwenkt. Zum Hinknien lecker!

Anschließend wandern wir weiter über die Hochebene der Paganella (Altipiano della Paganella), vorbei am Lago di Andalo. Der ist im Sommer leider völlig ausgetrocknet.

Über herrlich verwunschene Waldpfade und kleine Holzstege geht es zum Kapitell der Madonna di Loreto. Gleich daneben ist eine Bar, in der wir erneut kurz Pause machen.

Auf unserer ersten Weitwanderung vom Reschensee nach Meran haben wir uns ja meist mangels Alternative aus dem Rucksack ernährt. Deshalb haben wir gleich zu Beginn unserer diesjährigen Weitwanderung das Motto ausgerufen „Wir kehren in jeder Hütte ein, die offen hat – wer weiß, wann die nächste kommt!“. Dieses Jahr haben wir tatsächlich das Glück, dass fast alle Hütten und Gaststätten entlang unserer Route geöffnet haben….

Abstieg zum türkisblauen Molvenosee

Nach einem langen Abstieg über Forststraßen liegt uns plötzlich der türkisblaue Molvenosee zu Füßen. So wunderschön gelegen und so riesig (über 4 km lang, bis zu 1,5 km breit und 124 Meter tief) hatte ich mir diesen See gar nicht vorgestellt!

Das Städtchen Molveno liegt eingebettet zwischen den schroffen Brenta Dolomiten und dem wunderschönen See. Der perfekte Urlaubsort für mich – wie schön, dass wir gleich zwei Nächte am Movenosee bleiben werden.

Etappe 4 im Überblick

Unser heutiges Highlight sind die schattigen grünen Waldpfade nach Andalo, auf denen wir uns wie kleine Hobbits fühlen. Und die Ankunft am wunderschönen Molvenosee macht unser Wanderglück perfekt.  

• Reine Wanderzeit: 3,5 h
• Strecke: 15 km
• Höhenmeter: 730 Hm Aufstieg und 410 Hm Abstieg

Unsere Unterkunft in Molveno

Das Alpotel Dolomiten in Molveno* (Link zu Booking.com) überrascht uns mit einem Zimmerupgrade und wir dürfen zwei Nächte lang das atemberaubende Rifugio Cima Tosa mit Seeblick bewohnen. Wir fühlen uns auf Anhieb wie zuhause und werden vom Hotelpersonal sehr umsorgt – vom Frühstück bis zum Grappa in der Bar.

Restaurant-Tipp für Molveno

Weil es bis spät in die Nacht noch herrlich warm ist, verbringen wir gleich beide Abende in Molveno auf der Aussichtsterrasse der nahegelegenen Pizzeria Europa. Bei Pizza und Aperol Spritz genießen wir den herrlichen Blick auf den Molvenosee und die schroffen Gipfel der Brenta-Dolomiten.

Etappe 5 der Wanderreise von Meran zum Gardasee: Rundwanderung in den Brenta-Dolomiten

Heute legen wir einen „Pausentag“ vom Weitwandern ein. Doch wir relaxen nicht etwa am Molvenosee, sondern machen eine Rundwanderung in den Brenta-Dolomiten. Darauf freue ich mich ganz besonders, weil ich die atemberaubende Bergwelt der Brenta noch gar nicht kenne.

Mit der Seilbahn auf den Pradel

Mit der Seilbahn Molveno-Pradel überwinden wir bequem 500 Höhenmeter und starten auf 1.367 Metern zu unserer heutigen Bergtour. Hier auf der aussichtsreichen Pradel-Hochebene beginnen zahlreiche Wanderwege und auch Mountainbike-Trails in verschiedenen Schwierigkeitsgraden.

Gut zu wissen: Für die Seilbahn befindet sich in unseren Eurohike-Reiseunterlagen ein Voucher, den wir an der Talstation in ein Ticket einlösen.

Auf schmalen Pfaden zum Rifugio Croz dell‘Altissimo

Schon wenige Meter von der Bergstation entfernt, wird unser Wanderweg absolut atemberaubend. An steilen Felswänden entlang und manchmal auch in einem kleinen Tunnel mittendurch führt unser schmaler Wanderpfad. Er ist immer gut zum Abgrund hin gesichert und auch für mich mit meiner Höhenangst problemlos begehbar. Wir kommen aus dem Staunen und Fotografieren gar nicht mehr heraus.

Nach einer knappen Stunde erreichen wir die erste Hütte, das hübsche Rifugio Croz dell’Altissimo (1.480 m). Von hier könnte man durchs Valle delle Seghe nach Molveno absteigen, so die einfache Wegoption. Wir wollen aber unbedingt noch weiter das Bergpanorama genießen und zur nächsten Berghütte wandern.

Aufstieg zum Rifugio Selvata

Für den jetzt folgenden Aufstieg zum Rifugio Selvata ist laut Eurohike-Reisebegleiter Schwindelfreiheit und Trittsicherheit gefragt. Der steile Weg ist recht ausgesetzt und rutschig und führt zunächst immer direkt am Abgrund entlang. An manchen Stellen wird mir tatsächlich etwas mulmig, doch bald geht es wieder in den Wald hinein.

Hier blühen unzählige Orchideenarten, erste Alpenrosen und sogar Trollblumen, die es in meiner Kindheit auf der Schwäbischen Alb noch überall gab.

Das kleine Rifugio Selvata (1.630 m) liegt idyllisch auf einer leicht bewaldeten Hochfläche und ist eine Berghütte wie aus dem Bilderbuch. Wir essen hausgemachte Pasta mit Ragout und genießen das Bergpanorama.

Mein erster Klettersteig

Jetzt haben wir die Option, entweder wieder auf demselben Weg abzusteigen und den Forstweg ins Tal zu nehmen. Oder wir wagen uns an den kleinen Klettersteig hinter dem Rifugio Selvata. Unser Eurohike-Guide in Meran meinte zu uns: „Ihr klettert einfach über ein paar Stufen und um einen Felsen herum – wirklich ganz einfach, ihr packt das!“

Der Nervenkitzel lockt uns – schließlich ist es heute trocken und wir sind frisch ausgeruht. Vorbei an blühenden Alpenrosen machen wir uns an den Abstieg. Da taucht der angekündigte Klettersteig auf.

Die ersten Schritte über Tritteisen machen wir mit links und die paar kleinen Passagen, die mit Seil gesichert sind, ebenso. Das war es aber noch nicht, denn plötzlich stehen wir vor einer gewaltigen Felswand, um die herum ein schmaler, mit Seilen gesicherter Pfad führt. Ohne weiter nachzudenken, sind wir bereits mittendrin und ich vergesse vor lauter Konzentration total meine Höhenangst. Ich schaue aber auch nie nach unten, sondern immer nur auf das Wegstück vor mir.

Unten angekommen, entdecken wir das rote Hinweisschild auf den Klettersteig, das am oberen Einstieg fehlte. Wir haben es auf jeden Fall geschafft und ich hatte keine einzige Sekunde wackelige Knie!

Hinweis: Bei Nässe, mit Kindern oder mit Hund würde ich dir aber definitiv raten, den einfachen Abstieg zu wählen.

Abstieg über das Rifugio Malga Andalo zum Molvenosee

Kurz danach erreichen wir eine nagelneue Almhütte, das Rifugio Malga Andalo (1.357 m). Nach der Anspannung haben wir uns eine Pause verdient. Die Männer halten nach einem Radler in den bequemen Liegestühlen ein kleines Mittagsschläfchen. Tanja und ich bekommen den besten Cappuccino unserer Tour aus der Bialetti-Kanne serviert. Hach, das Wandern kann so schön sein!

Der restliche Abstieg nach Molveno führt überwiegend durch Wald extrem steil bergab. Durch das trockene Laub vom Herbst sind die Felsen und Wurzeln so rutschig, dass uns unsere Wanderstöcke mehrmals vor einem unsanften Sturz bewahren.

Im Tal angekommen, zieht uns der Molvenosee magisch an. Auf der Liegewiese des Strandbads entledigen wir uns unserer Wanderausrüstung und hüpfen ins kühle Nass des türkisblauen Sees.

Mein Fazit zu Etappe 5

Vor lauter Bergliebe grinse ich heute den ganzen Tag wie ein Honigkuchenpferd vor mich hin. Die Rundwanderung in der Brenta ist eine Bergtour ganz nach meinem Geschmack: schmale Pfade, atemberaubende Felswände, grandiose Berggipfel und Hüttenromantik. Und ich habe meinen ersten Klettersteig gemeistert!

• Reine Wanderzeit: gute 3 h
• Strecke: 13 km
• Höhenmeter: 440 Hm Aufstieg und 930 Hm Abstieg

Etappe 6 der Weitwanderung von Meran zum Gardasee: Von Molveno nach Riva del Garda

Transfer ins Val Lomasona

Nach dem Frühstück im Alpotel Dolomiten nehmen wir etwas wehmütig Abschied vom Molvenosee und den Brenta-Dolomiten. Mit einem Kleinbus werden wir zusammen mit anderen Eurohikern am Hotel abgeholt. Uns erwartet ein rund halbstündiger Transfer ins einsame Lomasontal (Val Lomasona). Dort starten wir zur letzten Etappe unserer Weitwanderung an den Gardasee.

Heute erleben wir tatsächlich den allerersten Regen unserer Wanderreise. Zum Glück ist es nur ein warmer Nieselregen. Das Biotop Lomasona mit seinem Torfmoor und ausgedehnten Feuchtwiesen ist ein Naturpark. Sehr idyllisch, doch in der feuchtwarmen Witterung erwarten uns heute Abertausende Stechmücken, als wir die hüfthohen Wiesen auf schmalen Pfaden durchqueren.

Ausrüstungs-Tipp: Falls du die Weitwanderung auch machen möchtest, denk bei dieser Etappe unbedingt an Insektenspray* (Link zu Amazon)!

Zum Rifugio San Pietro auf dem Monte Calino

So schnell habe ich vermutlich noch keinen Pass erklommen wie den Monte Calino auf der Flucht vor den gierigen Blutsaugern. Je höher wir kommen, desto trockener wird es und die Stechmücken werden weniger. Nach rund 400 Höhenmetern erreichen wir pünktlich zur Mittagszeit das Rifugio San Pietro.

Von der herrlichen Terrasse aus erblicken wir tief unter uns bereits das Ziel unserer Weitwanderung: Der glitzernde Gardasee scheint zum Greifen nah! Dabei erwartet uns noch ein Abstieg von über 900 Höhenmetern.

Für das letzte Wegstück stärken wir uns ausgiebig mit Trentiner Spezialitäten. Die Spaghetti Bolognese und das Orzotto sind zum Hinknien lecker. Orzotto ist übrigens ein traditionelles Trentiner Gericht: ein Gerstengraupenrisotto mit Golden Delicious Apfel und Rosmarin. 

Rifugio San Pietro: Bar geöffnet täglich von 10-18 Uhr, Küche ca. 12-15 Uhr

Steiler Abstieg über Calvola nach Tenno

Der Abstieg ins Festungsdorf Calvola erfolgt zunächst über die Fahrstraße. Es gibt auch einen schmalen, steilen Pfad, aber mit Knieproblemen ziehen wir die sanfte Variante vor. Das mittelalterliche Dorf mit seinen verwinkelten Gassen, blumengeschmückten Steinhäusern und verwunschenen Torbögen begeistert uns total. Hier scheint wirklich die Zeit stehengeblieben zu sein!

Über einen holperigen, mit großen Wackersteinen befestigten Weg steigen wir weiter ab nach Tenno mit seinem imposanten Castel. Das befindet sich in Privatbesitz und kann leider nicht besichtigt werden.

Gardasee – wir kommen!

Die letzten Kilometer unseres Abstiegs an den Gardasee wandern wir durch Olivenhaine und duftende mediterrane Vegetation. Ganz in der Nähe des bekannten Wasserfalls Varone endet der offizielle Eurohike-Track. Von hier aus kannst du mit dem Bus zu deinem Hotel in Riva del Garda fahren.  

Wir wollen unbedingt zu Fuß bis ans Ufer des Gardasees wandern. So durchqueren wir bei Temperaturen um die 35 Grad die Vororte von Riva del Garda. Mit qualmenden Sohlen und überglücklich erreichen wir das Ziel unserer zweiten Fernwanderung!

Mein Fazit zu Etappe 6

Auch die letzte Etappe ist wieder sehr abwechslungsreich mit vielen Highlights. Als der Gardasee in Sicht kommt, können wir es kaum glauben, dass unsere Weitwanderung heute enden wird. Nach 6 Tagen zu Fuß am Gardasee anzukommen, ist ein unglaublich tolles Gefühl!

• Reine Wanderzeit: rund 4 h
• Strecke: knapp 17 km
• Höhenmeter: 460 Hm Aufstieg und 940 Hm Abstieg

Unser Hotel in Riva del Garda

Die letzte Unterkunft unserer Mehrtageswanderung ist das Lake Front Hotel Mirage*. Das Designhotel liegt nur wenige Schritte vom Yachthafen in Riva del Garda entfernt. Unser Zimmer ist modern, sauber und winzig klein, der Pool dafür riesengroß und sehr einladend. Gleich nach unserer Ankunft kühlen wir uns dort ab und dösen vor dem Abendessen noch ein wenig im Schatten. Herrlich!

Restaurant-Tipps für Riva del Garda: An unserem letzten Abend in Italien essen wir in der Pizzeria Villino Beach, direkt an der Seepromenade gelegen. Mit einem Aperol Spritz in der Bar Dei Pini stoßen wir auf unsere erlebnisreiche Weitwanderung an.

Lesetipp: Du möchtest noch etwas Urlaub am Gardasee machen? Jens von Overlandtour hat seine 20 liebsten Gardasee-Sehenswürdigkeiten für dich zusammengestellt.

Rückreise vom Gardasee nach Meran

Das grandiose Frühstücksbuffet unseres Hotels Mirage versüßt uns den Abschied vom Gardasee ein wenig. Wir sitzen am Pool und schlemmen uns ausgiebig durch die riesige Auswahl an süßen und salzigen Leckereien. Kurz nach 8 Uhr wartet das Großraumtaxi nach Meran auf uns.

Gut zu wissen: Eurohike Wanderreisen organisiert immer samstags, sonntags und montags den Rücktransfer vom Gardasee nach Meran. Die Kosten des Transfers betragen aktuell 75 €/Person.

Alternativ kannst du auf eigene Faust mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurück zum Ausgangspunkt der Weitwanderung fahren. Dazu musst du den Bus nach Rovereto nehmen und von dort mit dem Zug über Bozen (Umstieg) bis nach Meran fahren.

Wir wählen den Transfer von Eurohike, was zwar nicht die günstigste Variante, bei der Hitze aber die bequemste ist. Das Taxi bringt uns bis zur Tiefgarage des City Hotels in Meran, wo wir vor einer Woche unser Auto geparkt haben.

Von Meran zum Gardasee wandern: Unsere Wanderausrüstung

Falls du auch eine Weitwanderung planst, findest du hier unsere Wander-Ausrüstung und was du auf keinen Fall vergessen solltest.

• Unsere 4 Must-Haves für die Mehrtageswanderung zum Gardasee

1. Sonnencreme, am besten Faktor 50+ (hier unser Favorit*)
2. Kopfbedeckung, z.B. eine leichte Baseballkappe
3. Zwei Trinkflaschen (mein Favorit ist die 720°DGREE Edelstahl Trinkflasche* )
4. Ausziehbare Wanderstöcke (hier unser Favorit*)

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• Wanderrucksack

Tanja und ich haben beide denselben Rucksack, den Deuter Futura Pro 34 SL*. Er ist zwar etwas größer, trägt sich dafür aber komfortabler als mein kleiner Tagesrucksack. Durch die super gepolsterten Träger, die einstellbaren Brust- und Bauchgurte und das Netz am Rücken ist er für mich der perfekter Rucksack fürs Weitwandern.

• Wanderstiefel

Am liebsten bin ich mit meinen Meindl Wanderstiefeln* im Gebirge unterwegs. Sie sind mehr als knöchelhoch und bieten einen hervorragenden Halt auch auf felsigem Terrain.

• Wandersocken

Seit längerem bin ich Fan der Wandersocken von WRIGHTSOCK*. Mit den doppellagigen Wandersocken mit Anti-Blasen-System werden meine Füße gegenüber herkömmlichen Wandersocken deutlich geschont.

• Wanderbekleidung

Auch auf unserer zweiten Weitwanderung hat uns unsere Maier Sports Wanderbekleidung völlig überzeugt. Ich hatte an den meisten Tagen meine Lieblings-Wanderhose Norit Zip W 2.0* mit abgezippten Beinen an. Ich liebe vor allem den Flexbund der Hose, weil ich sonst immer beim Wandern störende Gürtel benötige.

Kennst du eigentlich auch unsere praktische Wander-Packliste für eine Tagestour?

Fazit zu unserer Eurohike-Wanderreise Meran – Gardasee

Schon unsere erste Weitwanderung vom Reschensee nach Meran im letzten Jahr hat uns total begeistert. Dass diese Begeisterung mit unserer Wanderreise von Meran an den Gardasse noch übertroffen werden könnte, hätten wir nicht für möglich gehalten. Doch die Weitwanderung quer durch Südtirol und das Trentino und vor allem die Rundwanderung in den Brenta-Dolomiten hat uns total geflasht!

Diese Art des Wanderns mit Eurohike Wanderreisen liegt uns sehr: Alles ist perfekt organisiert: die Route, die Unterkünfte, der Gepäcktransport – wir können einfach nur das Wandern genießen. Und abends in guten Hotels anstelle einfacher Hütten zu schlafen, hat definitiv seinen Charme.

Vor allem das unglaubliche Glücksgefühl, nach 6 Tagen am Sehnsuchtsziel Gardasee angekommen zu sein, lässt sich kaum beschreiben. Wir sind sehr dankbar, dass wir auch dieses Mal alle sechs Etappen gemeinsam und ohne größere Blessuren gemeistert haben.

Ein riesiges Dankeschön geht auch an unsere Wanderpartner Stefan und Tanja. Mit euch würden wir überallhin wandern – zusammen sind wir vier einfach ein großartiges Wanderteam!  

Welche Weitwanderung machen wir nächstes Jahr?

Das war garantiert nicht unsere letzte Wanderreise mit Eurohike. Auf der Rückreise nach Deutschland sind wir vier schon wieder am Planen unserer Fernwanderung. Machen wir den Lechweg in Österreich? Oder erkunden den Wild Atlantic Way in Irland? Hach, es gibt noch so viele herrliche Weitwanderwege in Europa!

Warst du schon einmal auf einer Weitwanderung? Welche Wanderstrecke kannst du uns empfehlen?

Update September 2024: Übrigens haben wir keine Weitwanderung gemacht, sondern spontan eine Radreise mit dem Eurohike-Partnerunternehmen Eurobike. Lies doch gleich hier den Erfahrungsbericht über unsere Radreise auf dem Alpe Adria Radweg.

Transparenzhinweis:
Dieser Artikel enthält Werbung für meinen Kooperationspartner Eurohike Wanderreisen, der mich zu dieser Medienreise eingeladen hat. Wie immer vertrete ich meine eigene Meinung und empfehle dir nur das, was mich selbst begeistert.

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