Hoch über Bad Herrenalb im Nordschwarzwald liegt die sagenumwobene Teufelsmühle – ein beliebtes Ausflugsziel für alle, die ursprüngliche Natur, grandiose Aussichten und Schwarzwälder Mythen lieben.
Auf unserer Herbstwanderung zur Teufelsmühle entfaltet der Schwarzwald seine volle Magie: Nebelumwobene dunkle Waldpfade wechseln sich ab mit golden leuchtenden Herbstwäldern. Riesige Buntsandsteinfelsen in bizarren Formationen, die wilde Waldschlucht Großes Loch mit den Teufelskammern und atemberaubende Aussichtspunkte bringen uns zum Staunen.
In diesem Beitrag findest du alles, was du für deine Teufelsmühle-Wanderung im Schwarzwald wissen musst – von der Anreise über die Wanderroute bis hin zu den besten Einkehrmöglichkeiten. Und wir verraten dir auch, was es mit dem Namen „Teufelsmühle“ auf sich hat.
Inhalt
Unser Ausgangspunkt: Das Obere Gaistal hoch über Bad Herrenalb
Der Qualitätsweg „Große Runde über die Teufelsmühle“ startet im Zentrum von Bad Herrenalb und folgt dem Flüsschen Alb, das sich idyllisch durch das gleichnamige Schwarzwaldtal schlängelt. Mit seinen 15,5 Kilometern Länge und über 600 Höhenmetern zählt diese Tour zu den anspruchsvolleren Schwarzwald Wanderungen.
Auf unserer Herbstwanderung wollen die Tour zur Teufelsmühle etwas abkürzen und einige Höhenmeter einsparen. Deshalb fahren wir hinauf ins Obere Gaistal hoch über Bad Herrenalb und parken beim Skiheim Talwiesenschänke.
Gut zu wissen: Alternativ kannst du auch von Loffenau aus auf die Teufelsmühle wandern. Der Premiumweg „Große Loffenauer Runde zur Teufelsmühle“ startet im Kurpark Loffenau. Er hat knapp 12 Kilometer und rund 700 Höhenmeter.
Von der Talwiesenschänke zur Plotzsägemühle
Am Parkplatz Talwiesenschänke müssen wir uns erst einmal orientieren, denn hier kreuzen sich mehrere Rundwanderwege. Wir folgen nicht direkt den Wegweisern zur Teufelsmühle, sondern wandern zunächst den Talwiesenweg entlang, vorbei an idyllischen Weiden.

Über den Sägbergweg steigen wir hinunter zum Bad Herrenalber Weiler Zieflensberg, wo gackernde Hühner unseren Weg kreuzen und der Alltag weit entfernt scheint.
Wenig später erreichen wir die historische Plotzsägemühle, die bereits zu Loffenau gehört. In dem über 300 Jahre alten Gebäudeensemble sind heute ein kleines Waldgasthaus und ein Museum zur Geschichte der Sägerei im Schwarzwald zu finden.

Nach der Mühle führt uns der Wanderweg bergauf durch golden leuchtende Herbstwälder voll raschelndem Laub. Einfach herrlich! Unterwegs entdecken wir immer wieder Stationen des bei Familien sehr beliebten Erlebnispfads „Wildkatzen Walderlebnis“, der ebenfalls am Skiheim Talwiese startet.


Das Große Loch und die Teufelskammern
Als wir höher in Richtung Teufelsmühle aufsteigen, verändert sich die Stimmung plötzlich. Feine Nebelschwaden hängen mystisch über unserem Waldpfad. Ab und zu bahnen sich ein paar Sonnenstrahlen ihren Weg durch den Nebelwald. Tautröpfchen zaubern wahre Kunstwerke aus den feinen Spinnweben. Hier entfaltet der Schwarzwald seine volle herbstliche Magie.


Wenig später wird die Wegführung unserer Schwarzwald Wanderung wirklich abenteuerlich: Wir betreten das Naturdenkmal Großes Loch, eine wilde Waldschlucht, die als Naturdenkmal ausgezeichnet wurde. Dieses geschützte Waldbiotop mit seinen seltenen Pflanzen- und Tierarten ist eine Schlucht wie aus dem Schwarzwald-Bilderbuch.
Ein schmaler Pfad schlängelt sich unter hohen Felswänden entlang und verläuft immer wieder über kleine Holzstege.

Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, als wir die bizarre Felsformation der Teufelskammern erreichen. Riesige Sandsteinpfeiler tragen ein gewaltiges Dach, darunter hat die Erosion höhlenartige Auswaschungen geschaffen. In den sagenumwobenen Teufelskammern soll einst der Teufel gehaust haben.


Atemberaubender Ausblick an der Teufelsmühle
Nach einem weiteren steilen Anstieg mit etlichen Höhenmetern erreichen wir einen Wanderparkplatz. Hier oben ist die kleine Heinz-Deininger Sternwarte der Astronomischen Vereinigung Karlsruhe zu finden. Jetzt geht es noch ein paar Meter bergauf bis zur Teufelsmühle auf über 900 Metern.
Oben angekommen, strahlt uns plötzlich wieder die Sonne ins Gesicht und der ganze Schwarzwald scheint uns zu Füßen zu liegen. Beziehungsweise heute unter einem sanft wabernden Nebelmeer. Was für ein atemberaubender Anblick! Wir genießen die wärmende Herbstsonne und essen unser Rucksackvesper auf einer Bank.


Der Teufelsmühlturm mit Wanderheim
Hier an der Teufelsmühle steht ein Aussichtsturm des Schwarzwaldvereins. Der Teufelsmühlturm wurde 1910 aus den für den Schwarzwald so typischen Buntsandsteinblöcken erbaut. Damals war er nur 10 Meter hoch, 1952 wurde er auf seine heutige Höhe von 16 Metern aufgestockt. Im Turmanbau befindet sich ein Wanderheim des Schwarzwaldvereins.

An klaren Tagen hast du vom Turm einen sensationellen 360 Grad Ausblick auf die im Herbst recht farbenfrohen Wälder des Schwarzwalds und das Murgtal. Bei guter Fernsicht sind sogar die Vogesen und der Pfälzer Wald zu sehen. Hier oben kannst du bei guter Thermik auch die Gleitschirmflieger beim Start beobachten.
Wer möchte, kann im Höhengasthaus Teufelsmühle mit Sonnenterrasse einkehren. Da das Gasthaus mit dem Auto erreichbar ist, ist es dort leider meist schwierig, einen Platz zu bekommen.
Eigentlich dachte ich immer, hier oben gäbe es eine Mühle, aber da lag ich falsch. Der Name „Teufelsmühle“ ist – wie viele der Ortsnamen hier – der blühenden Fantasie der Schwarzwälder zu verdanken. Um die Teufelsmühle ranken sich gleich mehrere Sagen.
Einer zufolge wollte der Teufel die Seele eines Müllers, indem er ihm den Bau einer Mühle auf diesem Berg versprach. Der schlaue Müller trickste den Teufel aber aus. Die Mühle wurde nie vollendet und er behielt seine Seele.
Auf dem Berg verstreut finden sich überall riesige Buntsandsteinbrocken – ganz so, als habe ein Riese damit gespielt. Einer anderen Sage nach soll der Teufel ihm diese Steine zum Bau einer Straße gemahlen haben.
Tatsächlich wurden die Steinblöcke von den Gletschern der letzten Eiszeit geschaffen. Es handelt sich um sogenannte eiszeitliche Blockhalden, also vom Eis gesprengten Fels. Diese Blockhalden sind typisch für den Naturpark Schwarzwald. Du findest sie zum Beispiel auch an den Battertfelsen bei Baden-Baden.
Abstieg zur Hahnenfalzhütte
Von der Teufelsmühle führt ein wunderschöner schmaler Pfad durch Moorwiesen mit kniehohen Beerensträuchern, Fichten und Birken weiter Richtung Langmartskopf. Jetzt im Herbst leuchten die Blätter der Birken goldgelb.
Schließlich verlassen wir den Pfad und wandern über Forstwege hinunter zur Hahnenfalzhütte. In dieser rustikalen Ski- und Wanderhütte der Skizunft Bad Herrenalb gibt es Getränke und wenn du Glück hast auch Kuchen.

Rückweg zur Talwiesenschänke
Direkt bei der Hahnenfalzhütte zweigt der “Brudesweg” ab. Der schmale Pfad bringt dich auf direktem Weg bergab bis zum Skiheim Talwiesenschänke. Wir sind so begeistert von den Ausblicken und dem goldenen Herbstlicht, dass wir glatt die Abzweigung verpassen und weiter dem breiten Forstweg „Ächtlersweg“ folgen.

Nach einer kleinen Extrarunde erreichen auch wir unseren Ausgangspunkt und kehren gemütlich in der Talwiesenschänke ein. Das etwas angestaubt wirkende Ambiente der Gaststätte trügt übrigens – dort gibt es sehr leckere Hausmannskost und feine Torten.
Die „Große Runde über die Teufelsmühle“ im Überblick

Diese Herbstwanderung im Schwarzwald können wir dir wärmstens empfehlen! Sie bietet einfach alles, was den Schwarzwald für uns so einzigartig macht: Tiefe Wälder, einsame Pfade, wilde Felsformationen aus Buntsandstein und atemberaubende Aussichten. Jetzt im Herbst machen das bunte Laub und die Herbstnebel die ohnehin schon geniale Wandertour zu einem absoluten Muss für Herbstfans.
- Start unserer abgekürzten Variante: Parkplatz bei Talwiesenschänke im Oberen Gaistal
- Länge: knapp 12 km, 400 Höhenmeter
- Schwierigkeit: mittel-schwer, Trittsicherheit beim Großen Loch erforderlich, Wanderstöcke hilfreich
- Dauer: Eignet sich perfekt als Tageswanderung, reine Wanderzeit 3,5 h
- Einkehr: Höhengasthaus Teufelsmühle (Sa-So und feiertags), Hahnenfalzhütte (sonn- und feiertags) oder Talwiesenschänke (Mi-So und feiertags)
Schwarzwald-Wandertipp mit Kindern: Ebenfalls am Skiheim Talwiese startet der knapp 6 km lange Wildkatzen-Walderlebnispfad. An zehn Stationen gibt es Wissenswertes über die Wildkatze und Kids können ihr persönliches Wildkatzen-Diplom erhalten.
Warst du schon mal auf der Teufelsmühle oder hast du einen anderen tollen Herbst-Wandertipp im Schwarzwald für uns? Verrate ihn uns gerne in den Kommentaren.
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