Mein Schwarzwald Geheimtipp ist ein nostalgischer Dorfurlaub im Schwarzwald. Hier ticken die Uhren vielerorts noch langsamer. Das perfekte Reiseziel für mich und meine Freundin Alexandra für eine wunderbar entspannte Auszeit vom Alltag. Bei unserem Kurzurlaub im Mittleren Schwarzwald sind wir tief ins Schwarzwälder Dorfleben eingetaucht. Wir haben einsame Schwarzwaldhöfe und kleine Produzenten besucht und wurden von den herzlichen Gastgebern mit regionalen Spezialitäten kulinarisch verwöhnt. Und wir durften das wohl älteste Federvieh der Welt besuchen, das berühmte Schwarzwälder Pärchen Hahn und Henne. Heute verraten wir dir unsere Tipps für einen Schwarzwald Dorfurlaub im idyllischen Harmersbachtal.
Inhalt
Sehnsucht nach echtem Dorfleben
Ich bin ein echtes Dorfkind. Auf der Schwäbischen Alb aufgewachsen, wohne ich mittlerweile in einem kleinen Dorf im Nordschwarzwald. Obwohl ich zwischendurch Großstadtluft geschnuppert habe, kann ich mir nichts anderes vorstellen, als auf dem Dorf zu leben. Heute sind vielerorts leider kaum noch typisch dörfliche Strukturen vorhanden und nicht mehr alle kennen und grüßen sich. Vielleicht hast du auch Sehnsucht nach echtem Dorfleben? Dann habe ich heute einen genialen Schwarzwald Geheimtipp für dich.
Das Harmersbachtal in der Ferienregion Mittlerer Schwarzwald
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Im Schwarzwald gibt es noch solche Dörfer, in denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Im Harmersbachtal, unweit von Offenburg, findest du gleich mehrere idyllische Dörfer, die schöne Erinnerungen an die Kindheit auf dem Dorf wecken.
- Zell am Harmersbach besteht aus den Ortsteilen Unterharmersbach, Unterentersbach und Oberentersbach und ist die Heimat von Hahn und Henne. Hier wird das blassgelbe Nostalgie-Geschirr mit dem grasgrünen Wellensaum und dem tiefschwarzen Geflügelpaar in der Mitte hergestellt.
- Nordrach liegt in einem Seitental des Harmersbachtals und wird auch das Obstbrennerdorf genannt. Hier gibt es zahlreiche Schwarzwaldhöfe mit eigener Brennerei.
Unsere Tipps für deinen Dorfurlaub im Harmersbachtal
1. Besichtigung des Industriedenkmals Rundofen
Hahn und Henne auf Tassen und Tellern haben die Zeller Keramik Manufaktur und auch das kleine Städtchen am Harmersbach populär gemacht. Ralf Müller, der Geschäftsführer der Zeller Keramik Manufaktur, begleitet uns auf unserer Spurensuche, wie das berühmte Hahn- und Henne-Geschirr entstanden ist.
Unser erster Stopp ist der Zeller Rundofen, ein einzigartiges Industriedenkmal und deutschlandweit der größte erhaltene Porzellan-Brennofen. Im historischen Zeller Rundofen wurden früher die Keramikprodukte der Zeller Keramik Manufaktur gebrannt. Heute sind alle Ebenen zu einer modernen Ausstellungs- und Eventlocation vereint.
Im Untergeschoss begeben wir uns auf eine Zeitreise durch die Geschichte der Zeller Keramik Manufaktur. Wir erfahren, dass das berühmte Hahn- und Henne-Geschirr 1898 durch den Porzellanmaler Carl Schöner erfunden wurde. Er malte dieses einfache Motiv zum ersten Geburtstag seiner Tochter. Damals ahnte er sicher nicht, dass sein Motiv das beliebteste der Zeller Keramik Manufaktur werden würde. Dieses Jahr feierten Hahn und Henne ihren 125. Geburtstag. Für den Schwarzwald sind Hahn und Henne ein echtes Markenzeichen mit hohem Wiedererkennungswert geworden.
In der oberen Etage des Rundofens befindet sich Deutschlands wohl „heißestes“ Standesamt. Hier kannst du dich trauen lassen und anschließend in der Eventlocation mit deinen Gästen feiern. Ein einzigartiges Ambiente für eine Hochzeit!
- Adresse: Zeller Rundofen, Fabrikstrasse 5a, Zell am Harmersbach
- Öffnungszeiten: Do, Fr und So 14 – 17 Uhr
- Führung: Jeden ersten Sonntag im Monat kostenlos um 14.30 Uhr
2. Besuch der Zeller Keramik Manufaktur
Anschließend wandern wir zum Fabrikverkauf der Zeller Keramik Manufaktur in der Stadtmitte. Wir stöbern im riesigen Verkaufsraum durch die verschiedenen Epochen der Zeller Keramik. Bis heute werden alle Keramikprodukte in Handarbeit am Traditionsstandort Zell am Harmersbach hergestellt. Hättest du gedacht, dass jeder Teller und jeder Becher handbemalt werden?
Wir schauen Porzellanmalerin Kerstin über die Schulter und sind tief beeindruckt, mit welchem Geschick sie Hahn und Henne und den hübschen Wellenrand auf einen Teller zaubert. Wenig später sitzen wir mit ihr am Maltisch und dürfen unser eigenes Geschirr bemalen. Es wird sehr lustig, denn leider sind Alexandra und ich eher mit Worten begabt als mit dem Pinsel. So greift uns Kerstin immer wieder mit Tipps unter die Arme und wir verbringen einen sehr lustigen Nachmittag in der Zeller Keramik Manufaktur.
Adresse: Werksverkauf Zeller Keramik Manufaktur, aktuell noch in der Hauptstraße 48 in Zell am Harmersbach
Hinweis: Vielleicht hast du gelesen, dass der Hersteller der „Hahn und Henne“-Produkte im Oktober 2023 Insolvenz anmelden musste. Aktuell befindet sich die Zeller Keramik Manufaktur in Prozess der Neuaufstellung für die Zukunft. Wir drücken die Daumen, dass die Erfolgsgeschichte von Hahn und Henne im Schwarzwald weitergeht!
3. Rundgang durch die Zeller Altstadt
Zell am Harmersbach war früher die kleinste “Freie Reichsstadt” des Heiligen Römischen Reiches. Sie entstand im Mittelalter als Rodungssiedlung des Klosters Gengenbach. Das kleine Städtchen mit seinen etwas über 8.000 Einwohnern hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, die wir auf einem ausgeschilderten Altstadtrundgang erkunden.
Wirklich sehenswert ist die Hauptstraße in Zell am Harmersbach. Hier ist eine einmalige Mischung aus Jugendstilfassaden und Fachwerkhäusern zu finden. Ursprung dieser Stilmischung war ein Großbrand im Jahr 1899, bei dem viele der alten Bürgerhäuser mit ihrem Fachwerk zerstört wurden. Die neuen Häuser erhielten verspielte Fassaden im Jugendstil.
Wahrzeichen Zells ist der fast 700 Jahre alte Storchenturm am Kanzleiplatz. Seinen Namen verdankt der alte Stadtturm den Störchen, die ihn bis heute als Nistplatz lieben. Im Mittelalter diente das Gemäuer als Hungerverließ und Turmkerker. Seit 1960 ist hier das Stadtmuseum zu finden.
Ein weiterer historischer Stadtturm ist der Hirsch-Turm, einst Bastionsturm mit Wehrgang und Schießscharten. Die etwas versteckt liegende “alte Wäschkuchi” von Zell am Harmersbach ist die wohl einzige im Südwesten erhaltene Waschküche aus dem 19. Jahrhundert.
Kostenlose Stadtführungen durchs Zeller Städtle:
- Mai, September und Oktober: jeden Dienstag, Treffpunkt um 10:30 Uhr auf dem Kanzleiplatz
- Juni und Juli: jeden Dienstag, Treffpunkt um 20:00 Uhr auf dem Kanzleiplatz
- August: jeden Dienstag, Treffpunkt um 19.30 Uhr auf dem Kanzleiplatz.
Unser Tipp für Kaffee und Kuchen: Leckeren Kuchen gibt es im Café Alt-Zell, das in einem der süßen alten Fachwerkhäuser zu finden ist (Hauptstraße 9).
Adventstipp: Vom 2. Dezember bis 6. Januar wird Zell zum „Tannenbaumstädtle“. Die Hausfassaden in der Innenstadt werden dann von beleuchteten Tannenbäumchen geschmückt. Am 9. Dezember findet in Zell am Harmersbach der große Nikolausmarkt rund um den Kanzleiplatz statt.
4. Schokomanufaktur Choco-L: Heimat der berühmten Moospfaff-Kugel
Schon von weitem erblicken wir das leuchtend blaue Häuschen, in dem uns heute eine ganz besondere Aktivität erwartet: Wir dürfen in der Schokoladenmanufaktur Choco-L in Nordrach selbst Pralinen herstellen. Im Obergeschoss des uralten Häuschens ist das wunderbar nostalgische Café mit dem selbsterklärenden Namen s’Blaue Hus zu finden. Im Erdgeschoss werden die süßen Kreationen von Egbert Laifer und seinem Team in liebevoller Handarbeit hergestellt und verkauft.
Der Nordracher Obstbrennerweg in Trüffelform
Einmalig ist das Angebot in der Pralinentheke: Hier bei Choco-L kannst du den Nordracher Obstbrennerweg nämlich in süßer Form erleben. Passend zu den Obstbrennereien entlang des Wanderwegs hat Egbert Laifer Trüffel mit exklusiven Füllungen kreiert. So gibt es Trüffel mit Schwarzwälder Kirschwasser, Heidenbühler Zwetschgenlikör, Ernsbacher Walnusslikör, Bohnapfelschnaps, Williamsbrand, Mirabellenbrand, Himbeerlikör und viele weitere süße Verführungen. Alexandra und ich dürfen einmal nach Herzenslust aus der verlockenden Pralinentheke naschen. Ein Traum!
Die einzigartige Moospfaff-Kugel
Die Erfolgsgeschichte der Schokoladenmanufaktur begann 2013, als Egbert Laifer für die Gemeinde Nordrach die Moospfaff-Kugel kreierte. Sie erinnert an die Sagengestalt des Tals, den legendären Moospfaff.
Der Moospfaff von Nordrach ist eine Sagengestalt. Abt Benediktus Riescher vom Franziskanerkloster Gengenbach leistete einen Meineid, durch den der Ort Nordrach an das Kloster fiel. Seither irrt er als der Waldgeist “Moospfaff” durch das Moos, eine Nordracher Region.
Im Oktober wird in Nordrach der „Moospfaffmonat“ ausgerufen und es finden viele Veranstaltungen rund um diese Sagengestalt statt.
Die stachelige grüne Moospfaff-Kugel wird aus Zartbitter/Vollmilch Ganache mit Honig, Nuss-Nougat und Walnusslikör gefertigt und zum Schluss in gehackten Pistazien gerollt. Alexandra und ich dürfen unter der Anleitung von Egbert und seiner Assistentin bei der Herstellung des berühmten Trüffels mithelfen.
Die Moospfaff-Kugel ist der Verkaufsschlager von Choco-L und europaweit geschützt. Sie ziert auch die Moospfaff-Torte, die im hauseigenen Café angeboten wird. Natürlich müssen wir diese aufwändige Tortenkreation unbedingt probieren. Nach einer Wanderung kehren wir wieder ins Café s’Blaue Hus zurück. Dort genießen wir auf wunderbar nostalgischen Möbeln im „Peter-Schell-Zimmer“ (erinnert ihr euch an „Die Fallers“?) die einzigartige Moospfaff-Torte.
- Adresse: Choco-L Süßes LAIF Erleben & Café s’Blaue Hus, Egbert Laifer, Im Dorf 13, Nordrach
- Einblicke in die Manufaktur und in s’Blaue Hus bekommst du auf der Website.
- Geschenktipp: Die Pralinen von Choco-L sind ein sehr beliebtes Weihnachtsgeschenk. Du kannst sie allerdings nur direkt vor Ort in der Schokoladenmanufaktur kaufen.
5. The Moosbach Garden: Picknick im Gartenparadies
Über schmale Sträßchen fahren wir von Nordrach aus immer weiter bergauf. Das blumenberankte Schwarzwälder Bauernhaus The Moosbach Garden B&B ist das höchstgelegene Haus Nordrachs. Bei der Ankunft werden wir freudig von der hübschen, schwarz-weißen Hündin Luna und gleich darauf von ihrem Besitzer Thomas Huber begrüßt.
Er hat zusammen mit seinem englischen Mann Andrew hoch über Nordrach ein echtes Gartenparadies geschaffen. Wir können uns gar nicht sattsehen an diesem Traumgarten, der sich in mehreren Etagen an den steilen Berghang schmiegt. Hier oben auf 600 Metern Höhe herrscht ein ganz besonderes Mikroklima, das mitten im rauen Schwarzwald über 700 Duftrosen des englischen Rosenzüchters David Austin gedeihen lässt.
The Moosbach Garden ist eine sehr gelungene Mischung aus Schwarzwälder Bauerngarten und traditionellem Englischen Garten. Genau das Richtige für mich Gartentante!
Picknickerlebnis
Während der Gartensaison kannst du die Idylle von The Moosbach Garden bei einem romantischen Picknick erleben. Auch wir werden mit einem Picknickkorb voll selbstgemachter Leckereien wie Wraps, Sandwiches, Flammkuchenstangen, duftenden Muffins und Getränken verwöhnt.
- Das Picknick ist nur auf Voranmeldung und von Frühling bis Oktober möglich.
- Das Picknickerlebnis kannst du aber schon jetzt als Gutschein für die kommende Gartensaison verschenken.
Lesetipp: Weitere Schwarzwald Erlebnisse zum Verschenken findest du in unseren 24 typisch Schwarzwälder Spezialitäten und Geschenkideen.
Übernachten in The Moosbach Garden
Der liebevoll renovierte Schwarzwaldhof von Thomas und Andrew ist ein echtes Schmuckstück. Wie schön, dass man hier oben im Schwarzwald nicht nur den Sommer genießen, sondern das ganze Jahr über eine ruhige Auszeit verbringen kann. The Moosbach Garden ist nämlich zugleich ein herrliches kleines B&B. Die Gäste übernachten in vier wunderbar britisch angehauchten Gästezimmern. Kulinarisch werden sie mit Aperitif und einem Mehrgang-Abendmenü sowie einem gemeinsamen Frühstück am großen Esstisch verwöhnt.
- Adresse: The Moosbach Garden, Thomas Huber, Moosbach 6, Nordrach
- Weitere Informationen zum Picknickerlebnis und eine Buchungsmöglichkeit fürs Übernachten findest du auf der Website von The Moosbach Garden.
6. Boscherthof: Bauernbrot & hausgemachte Liköre genießen
Unser nächstes Ziel ist der ebenfalls recht einsam hoch über Nordrach gelegene Boscherthof. Heute ist Backtag und Bäuerin Angela wartet schon vor ihrer Backstube auf uns. Wir sind gerade rechtzeitig da, um zu sehen, wie sie die frisch gebackenen Brote aus dem Holzofen nimmt. Für uns hat sie herrlich duftende Bauernbrötchen gebacken, die wir wenig später mit dem hauseigenen Honig genießen dürfen.
Inzwischen hat sich Angelas Schwiegermutter, die ehemalige Boscherthof-Bäuerin zu uns gesellt. Wir verkosten leckere hausgemachte Liköre, darunter einen fantastischen Rote-Beete-Likör.
Beim gemütlichen Tratsch am wohlig warmen Ofen fühle ich mich plötzlich in meine Kindheit auf der Schwäbischen Alb und Tante Käthes Küche zurückversetzt. Am liebsten würden Alexandra und ich noch viel länger hierbleiben, so heimelig ist es auf dem Boscherthof.
Handgefertigte Geschenke aus Ton
Angela Boscherts großes Hobby ist das Arbeiten mit Ton. In ihrem Schauraum – dem ehemaligen „Saustall“ des Boscherthofs – finden sich Sagengestalten wie der Nordracher Moospfaff und entzückende Schwarzwald-Maidli und -Buben. In den nächsten Wochen verkauft Angela ihre Kunstwerke auch auf ausgewählten Weihnachtsmärkten in der Region.
Natürlich können wir den Boscherthof nicht verlassen, ohne Angelas süßen Schafen auf der Weide einen Besuch abzustatten.
- Adresse: Boscherthof, Angela Boschert, Ernsbach 8, Nordrach
- Veranstaltungstipp: An Fronleichnam öffnen die Nordracher Obstbrenner zum Brennhislitag ihre Türen. Jede Brennerei entlang des 20 Kilometer langen Obstbrennerwegs bietet neben ihren Bränden eine besondere Schwarzwälder Spezialität an. Auf dem Boscherthof werden dann jede Menge Datschkuchen mit Rahm, Speck und Zwiebeln gebacken. Also gleich mal Donnerstag, den 30. Mai 2024 vormerken!
Tipp für Genießer: Bei uns zuhause ist der Schwäbische Salz- und Kümmelkuchen ein beliebter herzhafter Kuchen aus dem Holzbackofen.
7. Obstbrennerei Schwarzhof: Edelbrände & Schwarzwälder Gin verkosten
Dass ein Dorfurlaub im Schwarzwald genussvoll wird, war uns klar. Dass es hier im Harmersbachtal aber so viele Obstbrenner gibt, überrascht uns doch. An vielen Bauernhöfen laden Hinweisschilder zur Verkostung oder zum Kauf feiner Hausbrände und Liköre ein.
Das vielleicht schönste Brennhisli im Schwarzwald
Unser nächstes Ziel ist der Schwarzhof Ernsbach. Herbert Schwarz treffen wir an seinem historischen Brennhisli – eines der schönsten, das wir je gesehen haben. Sehr anschaulich erklärt er uns die Funktionsweise seiner Brennerei. Wanderer können hier am Brennhisli übrigens gegen Kleingeld ein Gläschen der Hausbrände genießen.
Schwarzwälder Gin und feine Obstbrände
Nach der Besichtigung des Brennhisli nimmt uns Herbert mit auf seinen etwas höhergelegenen wunderschönen Schwarzwaldhof. Im Verkostungsraum wartet schon seine Frau Trudel auf uns. Die beiden erzählen uns in ihrer sehr lustigen Art mehr über ihren Hof und das Sortiment an hochprämierten Likören und Obstbränden. Dann müssen wir natürlich unbedingt die hofeigenen Edelbrände verkosten. Dazu reicht Traudel ihr selbstgemachtes Apfelbrot – so köstlich!
Eine besondere Spezialität des Schwarzhofs ist der Moosauge Gin mit intensiver Wacholdernote. Wir genießen ihn als Gin Tonic und ich erstehe gleich eine der ansprechend gestylten Flaschen als besonders Weihnachtsgeschenk aus dem Schwarzwald.
Nach einer sehr lustigen Stunde mit Ehepaar Schwarz sagen wir “Tschüss” und fahren über das kurvige Sträßchen wieder hinunter ins Tal.
- Adresse: Schwarzhof Ernsbach, Herbert und Trudel Schwarz, Ernsbach 10, Nordrach
- Tipp: Einmal im Monat ist Tag der offenen Brennhislitür auf dem Schwarzhof. Herbert Schwarz nimmt dich mit in sein histroisches Brennhisli und erklärt dir, wie die Brennerei funktioniert. Wer mag, kann natürlich auch gleich die edlen Tropfen verkosten. Die nächsten Termine: 2.12.23, 27.1.24 und 17.2.24 jeweils von 14-17 Uhr.
8. Genusswandern auf dem Hahn-und-Henne Premiumwanderweg
Zu einem perfekten Schwarzwald Urlaub gehört für mich immer auch eine Wanderung dazu. Natürlich gibt es im “Geburtsort” von Hahn und Henne auch den passenden Wanderweg, die Hahn-und-Henne-Runde. Sie führt durch eine Schwarzwald Landschaft wie im Bilderbuch. An den schönsten Aussichtspunkten reicht der Blick weit über die Berggipfel des Mittleren Schwarzwalds und hinüber nach Frankreich zu den Vogesen.
Ich glaube, ich habe noch nie so viele Sitzgelegenheiten – alle im Hahn- und Henne-Look – gesehen, wie auf dem knapp 14 Kilometer langen Zeller Premiumweg. Über diese Genusswanderung berichte ich dir in Kürze noch ausführlich in einem separaten Beitrag.
Die Eckdaten der Hahn-und-Henne-Runde:
- Start und Ziel: Wanderparkplatz Schwarzer Adler in Zell-Unterharmersbach
- Länge: 13,9 km
- Höhenmeter: je 443 Hm Auf- und Abstieg
- Ausrüstung: Festes Schuhwerk oder Wanderstiefel plus Wanderstöcke sind empfehlenswert.
- Einkehrtipp: Das Ausflugslokal Vogt auf Mühlstein liegt perfekt in der Mitte der Wanderstrecke. In der urigen Gaststube und auf der riesigen überdachten Terrasse kannst du herzhafte Schwarzwälder Spezialitäten genießen.
9. Abendspaziergang durch das Schwarzwalddorf Unterentersbach
Das urige Schwarzwälder Bauerndorf Unterentersbach, in dem wir unseren Dorfurlaub verbringen, begeistert uns sofort. In dem 800-Seelen-Ort gackern Hühner auf dem Hof, Pferde und Kühe stehen auf der Weide und die Einwohner grüßen uns freundlich auf der Straße.
Die Dorfstraße wird von uralten und blumengeschmückten Schwarzwälder Bauernhöfen gesäumt. Daneben ist vielerorts ein kleines Häuschen zu finden, das sogenannte „Liblighiesli“. In diesem Altenteil lebten die „Alt-Bauern“ nach der Übergabe des Hofes.
Besonders idyllisch ist es rund um die Kirche mit dem Nikolausbrunnen und dem alten Bauernhof „s´ Kirchebure“. Der Kirchenbauernhof wurde vor 1770 erbaut und ist mit seinem weit vorspringenden Walmdach ein typisches „Kinzigtäler Haus“.
Entlang des Baches sind mehrere historische Back-, Wasch- und Brennhäusle zu finden, die „Bachkuchine“. Sie wurden aus Brandschutzgründen vom eigentlichen Bauernhof ans Wasser ausgelagert.
Unterentersbach ist ein Schwarzwalddorf wie aus dem Bilderbuch. Für mich gehört es definitiv zu den schönsten und authentischsten Dörfern im Schwarzwald.
Übernachtungstipp für den Schwarzwald Dorfurlaub
Das Landhotel zum Pflug im Zeller Ortsteil Unterentersbach ist der perfekte Ort für unsere entspannte Auszeit vom Alltag. Von Waltraud Bitsch und ihrem Team werden wir während unseres Schwarzwald Dorfurlaubs liebevoll-unaufdringlich umsorgt.
Die vor kurzem komplett neu gestalteten Zimmer sind echte Schwarzwald-Erlebniszimmer. Wir sind im “Heuboden” untergebracht. Im ganzen Hotel wurden überwiegend Materialien aus dem Schwarzwald verarbeitet. Für Türen und Schrankfronten wurde beispielsweise Holz aus alten Schwarzwaldhöfen wiederverwendet, was den Zimmern ein ganz besonderes Flair verleiht.
Auch kulinarisch ist das Landgasthaus zum Pflug ein echtes Highlight. Das Frühstücksbuffet mit regionalen Produkten lässt keinen Wunsch offen. Und natürlich begegnen uns auch hier Hahn und Henne auf dem Geschirr. Beim Abendessen schlemmen wir uns durch Schwarzwälder Spezialitäten.
Besonders schön finden wir das Flair des seit 1681 bestehenden Dorfgasthofs. Hier treffen sich Einheimische zum Kartenspielen am Stammtisch und zu Familienfeiern ebenso wie Touristen und Businessreisende aus aller Welt.
- Adresse: Landgasthaus Zum Pflug, Waltraud Bitsch, Zellerstraße 11, Zell-Unterentersbach
- Weitere Informationen zu Landgasthof und Hotel findest du auf der Website.
Die schönsten Schwarzwald Orte für deinen Dorfurlaub
Echtes Dorfleben erleben kannst natürlich nicht nur bei einem Schwarzwald Urlaub im idyllischen Harmersbachtal. Viele weitere Orte im Schwarzwald bieten das Erlebnis eines authentischen Dorfurlaubs an. Besuche dort lokale Produzenten, genieße regionale Spezialitäten, halte ein Schwätzchen mit den Dorfbewohnern und tauche ganz tief in uralte Schwarzwälder Traditionen ein.
Zu den schönsten Schwarzwald Orten, um Urlaub auf dem Dorf zu machen, zählen das Harmersbachtal, in das wir uns verliebt haben, das Dreisamtal, Seewald, Loßburg, Unterkirnach und viele mehr.
Eine Übersicht aller teilnehmenden Schwarzwald Orte und ihrer Angebote findest du hier.
Wann ist die beste Jahreszeit für den Schwarzwald Dorfurlaub?
Urlaub im Schwarzwald ist das ganze Jahr über ein Traum. Die Obstblüte in den ausgedehnten Streuobstwiesen der Ortenau ist wirklich einzigartig. Im Sommer locken zahlreiche Schwarzwald Seen zum Baden und Paddeln. Bei der Obsternte und der Weinlese im Herbst gibt es jede Menge Gelegenheit, tatkräftig auf den Höfen mitzuhelfen oder einfach zu genießen.
Im Schwarzwald ist zudem immer Wandersaison, sei es auf den perfekt ausgeschilderten Premiumwanderwegen oder herrlichen Winterwanderwegen. Schau dir einfach unsere Tipps für spannende Schwarzwald Outdoor-Aktivitäten an. Und natürlich finden zu jeder Saison in den Schwarzwald Dörfern traditionelle Dorffeste statt, die du unbedingt einmal erleben solltest.
Weitere Schwarzwald Tipps in der Umgebung
- Das Harmersbachtal ist ein guter Ausgangspunkt, um einige der schönsten Schwarzwald Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele zu erkunden.
- Ganz in der Nähe hat uns besonders der Lautenbacher Hexensteig mit Vesperwanderung begeistert.
- Kennst du schon unsere 5 traumhaften Ausflugsziele im Schwarzwald im Winter?
- Wenn du nach der Dorfidylle etwas Stadtflair genießen möchtest, findest du bei uns auch Ideen für einen Schwarzwald Städtetrip.
Transparenz ist mir wichtig:
Dieser Beitrag ist im Rahmen einer Recherchereise entstanden, zu der ich vom Schwarzwald Tourismus eingeladen wurde. Wie immer vertrete ich meine eigene Meinung und empfehle dir nur das, was mich selbst begeistert.
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7 Kommentare
Hallo Susanne,
lustig., so ein Frühstücksset mit dem Hahn und der Henne habe ich als Kind von meiner Tante “aus dem Westen” bekommen. Das durfte nur am Wochenende benutzt werden, weil es was ganz besonderes war. Jetzt weiß ich endlich, wo die Teller und die Tassen her kamen. Deine Fotos haben echte Nostalgie geweckt.
Liebe Grüße
Kathleen
Das sieht wirklich seeehr idyllisch aus. Einen Ort wo die Uhren langsamer ticken, könnte ich gerade gut gebrauchen. Der Schwarzwald fehlt mir eh noch total auf meiner Deutschlandliste. Das sollte ich wohl endlich mal angehen, daher danke für die Inspiration. LG, Nadine
Liebe Sanne,
wie lustig und hübsch zugleich, dass sich das Hühnchen-Motiv immer wieder durch deine offensichtlich interessante und schöne Reise zieht.
Auch wenn ich es erstmal nicht direkt mit dem Schwarzwald in Verbindung gebracht hätte.
Ich liebe Orte, an denen die Uhren ein kleines bisschen langsamer gehen und die Hektik ein wenig Dorfverbot hat :-)
Liebe Grüße, Katja
Hahn und Henne – klar bin ich damit groß geworden. Ich glaube, in den 70er Jahren gab es kaum eine Familie, in der es kein Geschirr davon gab. Am liebsten hatte ich immer die Eierbecher. Ich war damals schon fasziniert, wie man auf so kleinen Objekten die Figuren so perfekt malen kann.
Schwarzwald ist immer eine Reise wert. Vor allem, wenn man gerne wandert. Ich habe sehr gute Erinnerungen an meine Zeit in Ba-Wü. Wochenends sind wir gerne in den Schwarzwald gefahren.
Liebe Grüße
Liane
Oh wie schön, die Gegend kenne ich! Dort sind wir auch gewandert, als wir noch im Schwarzwald wohnten! Ich freue mich, dass es euch dort gefallen hat.
Liebe Grüße
Gabriela
Im Gegensatz zu Dir bin ich ja ein echtes Stadtkind. Bamberg, wo ich aufgewachsen bin, ist zwar eher mittelgroß, aber in der Gegend halt doch *das* urbane Zentrum. Und seither fühlte ich mich in großen Städten immer am wohlsten.
Meine Dosis Dorf hole ich mir dann bei Wochenendausflügen und im Urlaub :) Irgendwann muss ich auch mal in den Schwarzwald und dort das “echte Dorfleben” schnuppern, das du hier so schön beschreibst :)
Liebe Susanne, es ist immer wieder schön, deine Blogbeiträge aus unserer Heimat zu lesen! Im Harmetsbachtal war ich auch schon unterwegs. Besonders toll fand ich den Hahn und Hennenweg.
Liebe Grüße Dagmar